Chancen stehen "70 zu 30" Brückenbau am Fehmarnbelt
20.06.2007, 13:38 UhrDänemarks Regierung hält eine Einigung mit der Bundesregierung über den Bau der festen Ostseeverbindung über den Fehmarnbelt trotz zunehmend skeptischer Stimmen im eigenen Land für wahrscheinlich. Die Chancen stünden "70 zu 30 Prozent", sagte Verkehrsminister Flemming Hansen vor dem Verkehrsausschuss des Folketing in Kopenhagen. Er befinde sich in einer "höchst intensiven Verhandlungsphase" mit seinem Berliner Kollegen Wolfgang Tiefensee (SPD).
Die Entscheidung über das wahrscheinlich 5,5 Milliarden Euro teure Projekt soll bis Ende Juni fallen, damit im Falle einer Einigung fristgerecht EU-Mittel beantragt werden können. Hansen bestätigte, dass seine Regierung wegen des geringeren deutschen Interesses an der 19 Kilometer langen Verbindung zwischen Puttgarden in Schleswig-Holstein und Rdby einen höheren Anteil an den Kosten für die Brücke tragen wolle. "Je mehr von den Kosten wir tragen, desto größer wird auch unser Einfluss hinterher", sagte Hansen und verwies dabei neben den Mautgebühren und der Struktur der Aufsichtsgremien auch auf die Platzierung der Mautstellen.
Während die vier norddeutschen Küstenländer für die Querung eintreten, sind die ostdeutschen dagegen. Die Bundesregierung hat sich zuletzt betont zurückhaltend geäußert. Die feste Verbindung würde die Fahrzeit zwischen Kopenhagen und Hamburg von derzeit viereinhalb Stunden um knapp eine Stunde verkürzen. Aus Medienkreisen verlautete, dass die Verkehrsminister beider Länder ihre Entscheidung am 27. Juni bekannt geben wollen. Eine Sprecherin des Verkehrsministeriums sagte, es werde in Kürze ein Treffen Tiefensees und Hansens geben - ohne einen Termin zu nennen.
Quelle: ntv.de