Die norwegische Ex-Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland will nach massiver Kritik an ihrem steuerfreien Rentnerinnen-Leben an der französischen Riviera wieder nach Oslo zurückkehren und Steuern zahlen. Die als Umweltpionierin, Vorkämpferin für 50 Prozent Frauen in Regierungen und Chefin der UN-Weltgesundheitsorganisation WHO (1998-2003) international hoch geachtete Sozialdemokratin bestätigte in der Zeitung "Aftenposten", dass unter anderem ihre Kinder "einen gewissen Druck" nach den "doch sehr belastenden Medienberichten" ausgeübt hätten.

Mehrere Zeitungen hatten vorher über die komplett steuerfreie Überweisung von Brundtlands Pension als Regierungschefin von 678.000 Kronen (86.000 Euro) an ihren festen Wohnsitz in der südfranzösischen Stadt Nizza berichtet. Dort war die 68-Jährige wegen eines französisch-norwegischen Abkommens über Beamtenpensionen nicht steuerpflichtig.

Bekannt geworden war auch, dass die Politikerin zwei kostenlose Hüftoperation in Oslo durchführen ließ, obwohl sie darauf als permanent im Ausland lebende Norwegerin keinen Anspruch hatte. Ihren Stundensatz als Rednerin bei öffentlichen Veranstaltungen über 350.000 Kronen (45.000 Euro) ließ sie sich dagegen nach Frankreich überweisen.