Kampf um UNESCO-Chefposten Bulgarin gewinnt Vorwahl
22.09.2009, 20:23 Uhr
(Foto: dpa)
Die bulgarische Diplomatin Irina Bokowa soll neue Chefin der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation werden. Der Exekutivrat der UNESCO nominierte die 57-Jährige überraschend als Nachfolgerin des Japaners Koichiro Matsuura. Dessen Amtszeit als Generaldirektor endet im November nach zehn Jahren.
Bokowa setzte sich in einer Stichwahl gegen den ägyptischen Kulturminister Faruk Husni durch, der wegen anti-israelischer Äußerungen umstritten war. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen, Intellektuelle und Politiker hatten dazu aufgerufen, den Ägypter nicht zu wählen. Bokowa wäre die erste Frau an der Spitze der UNESCO. Sie erhielt 31 der 58 Stimmen, Husni 27.
Die Wahl Bokowas muss noch von der Generalkonferenz am 15. Oktober bestätigt werden. Die Abstimmungen dort waren in der Vergangenheit allerdings nur eine Formsache. Neben Husni setzte sich Bokowa im nervenaufreibenden Machtkampf im Exekutivrat auch gegen politische Schwergewichte wie die österreichische EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner und den russischen Vize-Außenminister Alexander Jakowenko durch. Weitere Kandidaten kamen aus Tansania, Litauen, Algerien, Ecuador und Benin.
Quelle: ntv.de, dpa