Politik

Deutschland baut Berlin ein Schloss Bund soll Spendenloch füllen

Möglichst originalgetreu soll die 80 Mio. Euro teure Fassade des neuen Stadtschlosses nach Pläne des Architekten Franco Stella werden.

Möglichst originalgetreu soll die 80 Mio. Euro teure Fassade des neuen Stadtschlosses nach Pläne des Architekten Franco Stella werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses sorgt erneut für Schlagzeilen. Nur Tage vor der Grundsteinlegung tauchen Unterlagen des Bauministeriums auf, denen zufolge der Bau den Steuerzahler teuer zu stehen kommen könnte. Denn der Bund soll in Vorleistung treten, wenn nicht genügend Spenden zusammenkommen.

Beim Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses kommen auf die Steuerzahler womöglich immense Mehrkosten zu. Der Bund will die 80 Millionen Euro teure barocke Fassade aus eigenen Mitteln bezahlen, wenn sich nicht genügend Spender finden, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" vorab berichtet. Das Magazin beruft sich dabei auf interne Unterlagen des Bundesbauministeriums.

Ursprünglich hatte der Bundestag seine Zusagen für den 590 Millionen Euro teuren Bau davon abhängig gemacht, dass die Fassaden ausschließlich privat bezahlt werden. Der Geschäftsführer der Stiftung Berliner Schloss - Humboldtforum, Manfred Rettig, teilte dem Haushaltsausschuss laut "Spiegel" jedoch nun mit, dass erst 10,4 Millionen Euro an Spenden eingegangen seien. Der Bund muss aber bereits jetzt Aufträge für die nächsten Jahre vergeben.

Deswegen hat der Haushaltsausschuss laut "Spiegel" das Bauministerium schon im Oktober 2012 ermächtigt, die Kosten für die barocke Fassade zu übernehmen. Diese Vorfinanzierung solle später durch Spenden abgedeckt werden, sagte Rettig im Oktober 2012 im Bauausschuss. Angesichts der geringen Spenden fordert die Grünen-Abgeordnete Bettina Herlitzius, die Arbeiten an der barocken Fassade zu stoppen.

Die damalige schwarz-rote Bundesregierung hatte im April 2009 nach jahrelangen Diskussionen den Weg für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses frei gemacht, das nach einer schweren Kriegsbeschädigung 1950 gesprengt worden war. Die Pläne des Architekten Franco Stella sehen einen monumentalen Bau vor, der sich an drei Seiten eng an das historische Vorbild hält. Die Rekonstruktion der barocken Schlossfassaden soll mit größter Originaltreue erfolgen. Die vierte Seite wird mit modernen Elementen und eher strengen Formen gestaltet.

Quelle: ntv.de, AFP

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