Zweifel an offizieller Version Bus-Explosion in Syrien
03.12.2009, 10:38 Uhr
Das Heck des Busses ist völlig zerstört.
(Foto: AP)
In der syrischen Hauptstadt Damaskus kommen vier Menschen ums Leben, als ein Pilgerbus aus dem Iran an einer Tankstelle explodierte. Der syrische Innenminister spricht von einem geplatzten Reifen. Augenzeugen zweifeln an dieser Version.
Krankenhausärzte sagten, bei den Toten handele es sich um den iranischen Busfahrer und drei Mitarbeiter der Tankstelle. Augenzeugen berichteten, weitere Menschen seien verletzt in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht worden.
Der syrische Innenministers Said Sammur sagte, bei der Explosion handele es sich um einen Unfall und nicht um einen Terrorakt. Ursache sei ein "explodierter Reifen". Die Aufräumarbeiten am Ort der Explosion verliefen jedoch so auffallend schnell, dass bei einigen Beobachtern Zweifel an dieser offiziellen Version aufkeimten. Außerdem deckten sich die Angaben des Ministers nicht mit den Beobachtungen der syrischen Augenzeugen. Einige von ihnen sprachen von der Explosion eines kleinen Gaszylinders.
Syrien ist der engste Verbündete des Irans in der Region. Zur Zeit der Explosion hielt sich der iranische Atom-Unterhändler Said Dschalili zu Gesprächen mit der syrischen Führung in Damaskus auf.
Opfer aus dem befreundeten Iran
Der Bus stand nach Augenzeugenberichten an einer Tankstelle im Vorort Sajjida Seinab, als es im hinteren Teil des Fahrzeuges zu einer Explosion kam. Der Schrein von Sajjida Seinab, der Enkelin des Propheten Mohammed, ist ein Wallfahrtsziel, das vor allem schiitische Muslime anzieht. In dem Viertel wohnen viele schiitische Flüchtlinge aus dem Irak. Die meisten Pilger, die den Ort besuchen, kommen aus dem Iran.
In dem gleichen Viertel waren durch einen Bombenanschlag im September vergangenen Jahres 17 Menschen ums Leben gekommen. Der Anschlag soll damals von militanten Islamisten aus dem Irak geplant worden sein.
Quelle: ntv.de, AFP