Wachsendem Unmut zum Trotz Bush erledigt "Job im Irak"
22.08.2006, 13:58 UhrUS-Präsident George W. Bush will den Irakkrieg trotz immer geringerer Zustimmung seiner Landsleute unbeirrt fortsetzen. Bush betonte, er schiele bei seiner Politik, die den Nahen und Mittleren Osten freier und demokratischer und die USA sicherer machen soll, nicht auf das Maß an öffentlicher Zustimmung. Er wisse, dass der Krieg "die Psyche unseres Landes belastet".
Rund zehn Wochen vor den Kongresswahlen rückt zum Unbehagen der republikanischen Parteifreunde des Präsidenten der Irakkrieg sichtlich in den Mittelpunkt des Wahlkampfs. Viele Demokraten fordern einen baldigen - wenn auch zeitlich gestreckt und geordneten - Rückzug der US-Truppen.
Denn nur noch 35 Prozent der Amerikaner unterstützen laut jüngsten Umfragen den Irakkrieg. Mit 61 Prozent habe die Zahl der Gegner der Irakpolitik von Bush einen neuen Höhepunkt erreicht, berichtete der Nachrichtensender CNN unter Berufung auf die jüngste Umfrage im Auftrag des Senders.
Bush hatte erneut einen Abzug der US-Truppen aus dem Irak ausgeschlossen. Er sei zwar wegen der Gefahr eines Bürgerkrieges beunruhigt, sagte er in Washington. Aber ein Rückzug, "bevor der Job erledigt ist, wäre ein Desaster". Er würde Terroristen ein sicheres Rückzugsgebiet eröffnen, zudem fielen dann die Einnahmen aus dem Erdölexport in ihre Hände. "Solange ich Präsident bin, ziehen wir nicht ab", sagte Bush.
Obwohl der Irakkrieg von den meisten US-Bürgern abgelehnt wird, sieht laut CNNnoch immer eine Mehrheit von 51 Prozent in Bush einen "starken Führer". 54 Prozent sprechen ihm demnach allerdings ab, ehrlich zu sein. Nur noch 42 Prozent unterstützen seine Politik insgesamt. Das sei jedoch mehr als noch vor zwei Monaten, als Bush nur noch 37 Prozent Zustimmung erhalten habe, hieß es bei CNN. 57 Prozent lehnten in der Umfrage, die am vergangenen Wochenende erhoben wurde, die Politik des Republikaners ab.
In der repräsentativen Umfrage wurden CNN zufolge 1033 Amerikaner befragt.
Quelle: ntv.de