Politik

Kriegs-Partner Bush fehlen Verbündete

Für die USA wird es einer Studie zufolge immer schwerer, Partner für Kampfeinsätze wie in Afghanistan oder dem Irak zu finden. Selbst wenn die US-Regierung wieder mehr Wert auf den zivilen Aufbau legen würde, sei es "extrem schwierig", Verbündete zu finden, heißt es in der vom Londoner Institut für Strategische Studien (IISS) vorgelegten Studie zum Militärischen Gleichgewicht 2008. Während früher technologische Fragen und unterschiedliche Doktrinen im Vordergrund der Debatte zwischen den USA und den NATO-Partnern gestanden hätten, gehe es nun darum, inwieweit die Partner überhaupt zu einem Engagement bereit und dazu in der Lage seien.

Zwar werde der Wille, sich in Afghanistan zu engagieren, immer wieder betont. Doch es zeichne sich eine "besorgniserregende Zerbrechlichkeit dieses Konsenses" ab, heißt es in der Studie. Im Vordergrund des NATO-Gipfeltreffens im April stehe deshalb auch, ob das Bündnis in Zukunft die nötigen Truppen für seine Visionen auftreiben könne. Im Irak habe die Strategie der USA, die Truppen aufzustocken, "klare" Erfolge in und um Bagdad gebracht. Die Anschläge seien zurückgegangen. Die Lage sei aber immer noch sehr unsicher und die Gewalt bleibe hoch. Auf politischer Ebene seien keine Fortschritte gemacht worden, berichtete das Institut.

In Afghanistan sind nach Anschätzung des IISS neue Anschläge zu befürchten. Die Gewalt werde durch die unsichere Lage im Nachbarland Pakistan weiter gefördert. Die afghanische Polizei sei immer noch korrupt, schlecht ausgebildet und ein Ziel für Anschläge von Aufständischen. Präsident Hamid Karsai fehle es "auf allen Gebieten" an Autorität, teils sei diese auch von Alliierten wie Großbritannien untergraben worden. Einige Koalitionspartner, darunter Deutschland, Italien und Spanien, hätten "nationale Vorbehalte", was den Einsatz ihrer Truppen in Afghanistan betrifft.

Quelle: ntv.de

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