"Ära der Rechtschaffenheit" Bush hat sich viel vorgenommen
09.07.2002, 00:13 UhrAngesichts der Finanzskandale, die die US-Wirtschaft seit Monaten erschüttern, hat US-Präsident George W. Bush ein härteres Durchgreifen gegen Bilanzfälscher angekündigt. "Wir müssen eine neue Ära der Rechtschaffenheit einläuten", sagte Bush vor der "Vereinigung für ein besseres New York". Der Aktienhöhenflug der 90er Jahre habe zu Exzessen geführt, die das finanzielle Wohlergehen der Angestellten und Investoren bedrohe.
Task Force gegen Unternehmensbetrug
Seine Regierung werde mit voller Härte gegen Bilanzfälschungen und Korruption vorgehen, versprach Bush in seiner Rede an der New Yorker Wall Street. Die jüngsten Firmenskandale um die Unternehmen Enron und Worldcom hätten die Erholung der US-Wirtschaft gefährdet.
Bush kündigte die Gründung einer Einsatzgruppe zur Verfolgung von Wirtschaftskriminalität an und rief die Gerichte zu höheren Strafen gegen die Verantwortlichen auf.
Der Präsident will betrügerische Manager doppelt so lange hinter Gitter schicken wie bisher möglich. Zudem solle die Höchststrafe für bewusste Falschinformationen auf zehn Jahre Gefängnis angehoben und die Aktenvernichtung im Rahmen von Untersuchungen bei Firmen fortan geahndet werden. Firmen sollten künftig verhindern, dass ihre Manager Kredite vom Unternehmen erhielten. Schließlich solle die US-Börsenaufsicht mit zusätzlichen Haushaltsmitteln in Höhe von 100 Mio. US-Dollar gestärkt werden.
Bereits am Montag hatte Bush "harte neue Gesetze" zur Verhinderung von Finanzskandalen in amerikanischen Unternehmen angekündigt. Bush betonte auf einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz, das erschütterte Vertrauen von Verbrauchern und Investoren in US-Unternehmensführungen müsse wieder hergestellt werden.
Quelle: ntv.de