Politik

Doch kein Drückeberger? Bush öffnet Militärakten

Der Vorwurf, er habe sich während des Vietnam-Kriegs vor dem Militärdienst gedrückt, kann US-Präsident George W. Bush nicht ins Konzept passen. Ganz und gar ungelegen kommen die Anschuldigungen im derzeitigen Wahlkampf. Nicht zuletzt deshalb ist Bush nun in die Offensive gegangen und ließ durch das Präsidialamt in Washington Akten zu seinem Dienst in der Nationalgarde veröffentlichen.

"Diese Dokumente zeigen deutlich, dass der Präsident seine Pflichten erfüllt hat", sagte ein Präsidialamtssprecher. Bush leistete seinen Militärdienst in der Nationalgarde in Texas. Die Nationalgardisten werden zu zeitlich befristeten Einsätzen und Übungen einberufen.

Wie aus den Akten hervorgeht, erhielt Bush in den beiden fraglichen Jahren von Mai 1972 bis Mai 1974 für seinen Dienst je 56 Punkte, das waren sechs mehr als verlangt. Im dritten Quartal 1972 sammelte Bush keine Dienstpunkte. Er war im Herbst 1972 in einer politischen Kampagne in Alabama engagiert. "Er hat seine militärischen Pflichten zufrieden stellend wahrgenommen", zitierte das Präsidialamt das Resümee eines ranghohen Militärs.

Der bislang aussichtsreichste Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der oppositionellen Demokraten, Senator John Kerry, hatte Bush aufgefordert, Fragen zu dessen Militärakten zu beantworten. Anders als der zur republikanischen Partei gehörende Bush hatte sich dessen möglicher Herausforderer bei den Wahlen im Herbst 2004 freiwillig zum Einsatz im Vietnam-Krieg gemeldet und hatte dafür Auszeichnungen erhalten.

Bush wird bereits seit Jahren mit Vorwürfen konfrontiert, er habe sich während seiner Zeit in Alabama vor dem Militärdienst gedrückt. Dabei soll ihm "Vitamin B" geholfen haben - sein Vater, George Bush senior, war seinerzeit einflussreicher Kongressabgeordneter.

Quelle: ntv.de

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