"Den Notleidenden helfen" Bush tourt durch Lateinamerika
10.03.2007, 11:07 UhrUS-Präsident George W. Bush ist nach seinem Besuch in Brasilien in Uruguay eingetroffen. Mit seinem Amtskollegen, dem sozialistischen Präsidenten Tabar Vzquez, will Bush vor allem über eine Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen sprechen. Das Land mit nur 3,4 Millionen Einwohnern ist zwischen Brasilien und Argentinien "eingeklemmt" und sucht dringend starke Wirtschaftspartner außerhalb des Gemeinsamen Marktes des Südens.
Auch in Montevideo kam es wie zuvor schon in Brasilien und Kolumbien, einer der weiteren Stationen der Reise, zu Protestdemonstrationen gegen den Besuch von Bush. Unter den Demonstranten waren auch Vertreter der linken Regierungskoalition von Vzquez, Frente Amplio. Teilnehmer kritisierten den Irak-Krieg und bezeichneten Bush als "Mörder".
Der Bush-Gegner, Venezuelas Präsident Hugo Chvez, sprach unterdessen vor tausenden Menschen in einem Fußballstadion der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Er bezeichnete Bush als "politische Leiche". Bush wolle Lateinamerika auseinanderdividieren, um die einzelnen Länder so besser kontrollieren zu können, sagte der Linkspopulist.
Die Gespräche zwischen Bush und Vzquez werden auf der Präsidenten-Estancia Anchorena etwa 180 Kilometer nordwestlich von der Hauptstadt Montevideo stattfinden. Uruguay und die USA hatten im Januar ein Rahmenabkommen über Handel und Investitionen unterzeichnet. Die USA sind der wichtigste Handelspartner Uruguays. Am Sonntag fliegt Bush nach Kolumbien. Weitere Stationen seiner insgesamt sechstägigen Reise sind Guatemala und Mexiko.
Bush "ganz menschlich"
Bush zeigt sich auf seiner Tour durch Lateinamerika auch volksnahe. In Brasilien tanzte er am Freitag mit Kindern aus Armenvierteln und erzählte ihnen von Gott. Das berichtete Joao Laurentino von der Nichtregierungsorganisation "Meninos do Morumb", deren Einrichtung in Sao Paulo Bush kurz vor seiner Weiterreise nach Uruguay besuchte. "Bush war ganz menschlich, eine herzliche und fürsorgliche Person. Man konnte vergessen, dass er Präsident der USA ist", berichtete Laurentino.
Dann habe Bush von Gott gesprochen. "Alle Menschen haben etwas gemein: sie gehören der großen Familie Gottes an. Ich weiß, dass in Brasilien und anderen Ländern viele Menschen Not leiden, und Brasilien soll wissen, dass sich die Vereinigten Staaten um sie kümmern wird", zitierte Laurentino den Präsidenten.
Quelle: ntv.de