Politik

Verkaufsoffene Adventssonntage CDU will Läden schließen

Die CDU plädiert für besinnliche Adventssonntage mit geschlossenen Geschäften. Der Einzelhandel weist das zurück. 36 Prozent der Deutschen denken bei Weihnachten an Einkaufs- und Besorgungsstress.

Advent in der Kölner Hohen Straße.

Advent in der Kölner Hohen Straße.

(Foto: dpa)

Die CDU setzt sich für die deutschlandweite Abschaffung von verkaufsoffenen Sonntagen in der Adventszeit ein. "Besinnung ist wichtiger als Konsum", schrieb Generalsekretär Hermann Gröhe in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag".

"Der Advent bedeutet für viele vor allem Stress und das in ohnehin bewegten Zeiten der Schuldenkrise", so Gröhe. "In den letzten Wochen des Jahres sollten wir deshalb innehalten." Gröhe appellierte an die Bundesländer, mit gutem Beispiel voranzugehen: "Die Entscheidung liegt bei den Ländern, einige schützen den Advent. Das sollte Schule machen."

Geschäfte wollen trotzdem öffnen

Der Einzelhandelsverband HDE wies die Forderung zurück. "Geöffnete Geschäfte an den Adventssonntagen sind ein Publikumsmagnet für festlich geschmückte Innenstädte", schrieb HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einem weiteren Gastbeitrag. Gewinner sei damit nicht nur der Einzelhandel.

Genth sprach sich gegen kommunale Einzellösungen zum Ladenschluss aus. Zugleich betonte er, dass die Haupt-Gottesdienstzeiten beachtet würden und die Öffnung der Läden erst ab 13.00 Uhr erfolge.

Die meisten denken an Weihnachtsbäume

Unterdessen ergab eine Umfrage, dass Weihnachten für die meisten Deutschen in erster Linie ein schönes Familienfest ist. Die Mehrheit denke an einen geschmückten Weihnachtsbaum (78 Prozent), gemeinsame Zeit mit der Familie (71) und Gemütlichkeit (67), so das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg. Familienstreitigkeiten verbanden nur 7 Prozent der Befragten mit dem Fest. An Kitsch dachten immerhin 17 Prozent, an Einkaufs- und Besorgungsstress 36 Prozent.

Besonders große Unterschiede habe es zwischen den Befragten im Osten und im Westen des Landes gegeben, teilt die Stiftung mit. Die Zahl der Ostdeutschen, die bei Weihnachten an Gemütlichkeit denken, lag um 7 Prozentpunkte über der der Westdeutschen. Die Westdeutschen verbänden dagegen das Fest viel eher mit religiösen Motiven als die Ostdeutschen (24 Prozentpunkte mehr).

Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen