Politik

Nährwert-Angaben als Pflicht CSU-Minister gegen Seehofer

Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) stößt mit seinen Plänen zur Nährwertkennzeichnung in der CSU und der SPD auf Widerstand.

Der bayerische Verbraucherschutzminister Otmar Bernhard (CSU) warnte vor zu komplizierten Angaben. "Was in einem Produkt drin ist, muss mit einem Blick zu erfassen sein", sagte der Vorsitzende der Konferenz der Verbraucherschutzminister der Länder der "Passauer Neuen Presse". Die Kennzeichnung solle auch verpflichtend und nicht freiwillig sein, wie Seehofer dies plant. Die SPD-Bundestagsfraktion warb für eine "Ampel"-Kennzeichnung von Nahrungsmitteln und lehnte die Vorschläge Seehofers erneut ab.

Seehofer plant eine freiwillige Lösung, bei der die Industrie die wichtigsten Nährwerte pro Portion und in Bezug zum Kalorienbedarf angibt. Eine "Ampel"-Kennzeichnung nach britischem Vorbild nennt er zu einfach. Dabei zeigen die Farben rot, gelb und grün, ob ein Produkt einen hohen, mittleren oder niedrigeren Gehalt an Zucker, Fett und Salz hat.

Die EU-Kommission plant verpflichtende Angaben zu Kalorien, Fett, Kohlenhydraten, Zucker und Salz auf den Verpackungen verarbeiteter Lebensmittel wie Wurst. Die deutsche Lebensmittelwirtschaft lehnt eine Pflicht jedoch ab.

Verbraucher-Staatssekretärin Ursula Heinen (CDU) wies in Berlin darauf hin, dass Seehofers Pläne von der Wirtschaft teilweise bereits umgesetzt und Produkte entsprechend gekennzeichnet würden. "Der EU-Vorschlag wird nun intensiv zu diskutieren sein. Die Überlegungen des bayerischen Verbraucherschutzministers bewerte ich als einen Beitrag zu diesem Diskussionsprozess."

Die Gesundheits- und Verbraucherpolitiker der SPD-Fraktion fordern eine "Ampel"-Kennzeichnung. "Diese farbliche Kennzeichnung ist einfach, unmittelbar verständlich, auf einen Blick zu erfassen und bewertend", sagte die SPD-Politikerin Marlies Volkmer. Auch die Grünen fordern die "Ampel" nach britischem Vorbild.

Quelle: ntv.de

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