Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Edmund Stoiber will das Profil der Union schärfen. Er forderte CDU-Chefin Angela Merkel und Unions-Fraktionschef Friedrich Merz auf, sich für eine entschiedenere Oppositionspolitik in Berlin einzusetzen. Außerdem forderte er einen Schlussstrich unter die Kanzlerdebatte.

Zum ersten Mal äußerte sich ein Unionspolitiker auch besorgt über die Wahlchancen der Union bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Stoiber sagte der "Bild-Zeitung", er könnte sich eine bessere Ausgangslage vorstellen. Alle in der Union, auch Merkel und Merz, müssten wissen: "Erfolg oder Misserfolg in Stuttgart und Mainz entscheiden auch über das Gewicht der Union morgen und übermorgen in Berlin", so der CSU-Chef.

Deutschland brauche eine "kompetente und handlungsfähige Opposition", welche die Fehler der Regierung deutlich markiere. Als Armutszeugnis für die Union bezeichnete Stoiber zum Beispiel, wenn ganz Deutschland darauf warten müsse, "dass ausgerechnet Wirtschaftsminister Müller die ärgsten Auswüchse beim neuen Betriebsverfassungsgesetz verhinder:"