Politik

Anschläge bei Nürnberg CSU will "Dumpfbacken" verfolgen

3mjq1617.jpg6345694669226817791.jpg

Bayern Ministerpräsident Seehofer nennt das "Pegida"-Bündnis "Rattenfänger", denen man die Stirn bieten müsse, CSU-Generalsekretär Scheuer plädiert für eine Verfolgung der Täter des mutmaßlichen Anschlags von Vorra.

Die CSU hat die mutmaßlichen Anschläge auf ein leer stehendes Asylbewerberheim scharf verurteilt. "Unsere Sicherheitsbehörden werden sich sehr intensiv darum kümmern, wer hier die Täter waren", sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer bei n-tv. Seine Partei mache in der bayerischen Staatsregierung alles dafür, "dass diese Dumpfbacken" verfolgt werden.

Rechte mit Rechtschreibschwäche: Nazi-Schmiererei in Vorra.

Rechte mit Rechtschreibschwäche: Nazi-Schmiererei in Vorra.

(Foto: REUTERS)

CSU-Chef Horst Seehofer nannte den Anschlag "schändlich". "Das kann man nur schärfstens verurteilen." In dem Zusammenhang forderte er auch einen konsequenten Umgang des Staats mit den führenden Köpfen islam- und ausländerfeindlicher Gruppen wie dem sogenannten Pegida-Bündnis. "Die Rattenfänger, denen muss man die Stirn bieten", sagte Seehofer am Rande des CSU-Parteitags in Nürnberg. Mit der "normalen Bevölkerung" müsse die Politik über das Thema Zuwanderung aber im Gespräch bleiben. Hier sei eine differenzierte Betrachtung nötig.

In der Nacht zu Freitag hatten in Vorra bei Nürnberg ein ehemaliger Gasthof, ein nahe gelegenes Wohnhaus sowie eine Scheune gebrannt. In die Gebäude sollten in der kommenden Woche Asylbewerber einziehen. Die Polizei fand Hakenkreuzschmierereien und fremdenfeindliche Parolen. Verletzt wurde niemand.

"Es darf keinen Rückfall in die Neunziger geben"

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt nannte Vorra ein Alarmsignal. "Die Bundesregierung muss eine Aufklärungskampagne starten und darf AfD und 'Pegida' nicht das Feld überlassen." Deutschland sei zwar weiter als in den frühen 1990er Jahren. Es dürfe aber "keinen Rückfall in Zeiten von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen geben", sagte Göring-Eckardt mit Bezug auf frühere ausländerfeindliche Anschläge.

Auch die Bundesregierung zeigte sich besorgt. Sollte sich der Verdacht erhärten, dass dahinter ein fremdenfeindlicher Hintergrund stecke, dann seien dies abscheuliche Taten, die aufs Schärfste zu verurteilen seien, sagte eine Regierungssprecherin. In Deutschland gebe es für derlei Formen von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit keinen Raum.

Mit Blick auf die steigende Zahl von Übergriffen auf Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland sagte sie, dies müsse man mit großer Sorge beobachten. Alle zuständigen Stellen seien aufgefordert, diesen Vorfällen nachzugehen.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen