Politik

Treffen mit Kolumbien fällt aus Chávez hat Schnupfen

Das Verhältnis zwischen Venezuela und Kolumbien ist schwer angeschlagen. Jetzt kränkelt angeblich auch noch Venezuelas Präsident Chávez.

Fast könnte die Idee aufkommen, Chávez drückt sich vor dem Treffen.

Fast könnte die Idee aufkommen, Chávez drückt sich vor dem Treffen.

(Foto: AP)

Der linksgerichtete venezolanische Präsident Hugo Chávez hat seine Teilnahme am Mercosur-Gipfel in Argentinien wegen einer Erkältung abgesagt. "Ich bin nicht abgereist, habe aber Außenminister Nicolás Maduro entsandt", sagte Chávez in einem Telefoninterview mit dem staatlichen Sender "Venezolana de Televisión". Er habe sich im Regen eine Erkältung zugezogen und müsse "ein wenig Ruhe halten", sagte der 56-Jährige stets robust wirkende Staatschef.

Die Teilnahme von Chávez bei dem 39. Gipfel des südamerikanischen Staatenbundes in der Provinzhauptstadt San Juan war wegen des Konflikts zwischen Venezuela und Kolumbien mit Spannung erwartet worden. Chávez, dessen Land assoziiertes Mercosur-Mitglied ist, hatte die diplomatischen Beziehungen zum Nachbarland vor kurzem abgebrochen.

Er reagierte damit auf den Vorwurf des scheidenden kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe, Venezuela gewähre etwa 1500 kolumbianischen FARC-Rebellen Unterschlupf. Zudem wirft er Uribe Kriegsabsichten vor und ließ die Truppen entlang der gemeinsamen Grenze verstärken. Uribe hatte eine Teilnahme an dem Gipfel von vornherein ausgeschlossen und stattdessen Außenminister Jaime Bermúdez entsandt.

Maduro widersprach bei einem Treffen der Außenminister des Mercosur sowie der assoziierten Staaten der Forderung, der Mercosur müsse eine entscheidende Rolle bei der Beilegung des Konflikts spielen. Dies sei nur im Rahmen des weiter gefassten südamerikanischen Staatenbundes UNASUR möglich, betonte er. Venezuela sei "Opfer des seit 60 Jahren in Kolumbien andauernden Krieges".

Die Staats- und Regierungschefs des Mercosur wollten über den Stand der vor kurzem wieder aufgenommenen Verhandlungen mit der Europäischen Union über ein Freihandelsabkommen sprechen sowie möglichst einen gemeinsamen Außenzoll vereinbaren. Im Hintergrund dürfte jedoch der Konflikt zwischen Kolumbien und Venezuela das Treffen beherrschen.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen