Politik

Konflikt mit Kolumbien Chavéz verlegt Truppen

"Krieg ist nicht unsere Sache", sagt Venezuelas Präsident Chavéz - und verlegt heimlich Infanterie und Luftwaffe an die Grenze zu Kolumbien. Mit der neuen Regierung des Nachbarlandes sollen nun Gespräche über die Vorwürfe geführt werden, dass Venezuela kolumbianische Rebellen ein Versteck biete.

Hugo Chavéz, zweideutig

Hugo Chavéz, zweideutig

(Foto: REUTERS)

Venezuela hat im Streit mit seinem Nachbarland Kolumbien Truppen in Stellung gebracht. Präsident Hugo Chavez sagte, er habe Einheiten der Infanterie und der Luftwaffe entsandt. Wohin und wie viele, sagte er nicht. Venezuela reagierte damit auf Vorwürfe Kolumbiens, es gewähre linken kolumbianischen Guerilla-Kämpfern Unterschlupf.

Nach Aussage Kolumbiens halten sich 1500 Kämpfer der kolumbianischen  Rebellenbewegung FARC und der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) auf  venezolanischem Staatsgebiet auf.

Venezuela werde im Falle eines Angriffes seine Souveränität verteidigen, sagte Chavez. "Wir wollen niemanden verletzten. Wir wollen die Bevölkerung nicht in Alarm versetzen." Die Truppenverlegung sei heimlich geschehen, sagte Chavéz. Venezuela wolle niemanden angreifen: "Krieg ist nicht unsere Sache" sagte er. "Unser Krieg ist der Kampf gegen die Armut."

Gesprächsangebot an neuen Minister

Zugleich erklärte er, Venezuelas Außenminister sei bereit, seinen neuen kolumbianischen Amtskollegen zu treffen und zu versuchen, die abgebrochenen Beziehungen zwischen beiden Staaten wieder aufzunehmen. Am 7. August wird die neue kolumbianische Regierung von Präsident Juan Manuel Santos ihre Amtsgeschäfte aufnehmen. Zuvor waren Vermittlungsbemühungen anderer Staaten noch gescheitert.

Kolumbien und Venezuela liegen seit langem im Streit. Vor gut einer Woche war der Konflikt eskaliert: Chavez brach die Beziehungen zum Nachbarland ab und ordnete für das Grenzgebiet höchste Alarmbereitschaft an. Er hatte erklärt, Kolumbien bereite einen Militärschlag vor. Das hatte Kolumbien zurückgewiesen.

Quelle: ntv.de, rts/AFP/dpa

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