Dem Grauen ins Gesicht sehen Chefhenker an den Killing Fields
26.02.2008, 10:15 UhrFast 30 Jahre nach dem Ende der Schreckensherrschaft der Roten Khmer ist deren inhaftierter Chefhenker an den Ort beispielloser Gräueltaten zurückgekehrt. Kaing Guek Eav, alias Duch, führte Untersuchungsrichter über die sogenannten "Killing Fields" vor den Toren der Hauptstadt Phnom Penh, wo zwischen 1975 und 1979 zehntausende Menschen hingerichtet und verscharrt worden waren. Der Ortstermin diente zur Vorbereitung eines Prozesses gegen Kaing, der in diesem Jahr eröffnet werden soll.
Kaing war Leiter des berüchtigten S-21 Foltergefängnisses, in dem 16.000 Menschen hingerichtet oder gefoltert worden waren. Unter der brutalen Herrschaft der Ultralinken, die aus Kambodscha einen kommunistischen Bauernstaat machen wollten, kamen durch Hungersnöte, Krankheiten und Folter bis zu zwei Millionen Menschen ums Leben.
Die Begehung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Areal von Choeung Ek, zu dem jeden Tag hunderte Touristen pilgern, wurde weiträumig abgesperrt. Kaing, der als einziger der fünf inhaftierten ehemaligen Roten Khmer-Führer Reue für seine Taten gezeigt hat, habe von einem Wachmann gestützt werden müssen, sagte ein Mitarbeiter des Gerichts.
Quelle: ntv.de