Taiwan bekommt US-F-16-Kampfjets China beschwert sich
22.09.2011, 09:51 Uhr
Ein F-16-Jäger der Luftwaffe Taiwans.
(Foto: AP)
Dass Taiwan über 140 F-16-Kampfjets aus den USA bekommt, sorgt im Nachbarland China für großen Ärger. Der US-Botschafter in Peking wird einbestellt, "das Fehlverhalten" werde Konsequenzen haben, droht China.
Die US-amerikanischen Pläne für Waffenlieferungen an Taiwan haben eine schwere Verstimmung zwischen China und den USA ausgelöst. Das chinesische Außenministerium bestellte noch am Mittwochabend verärgert den US-Botschafter in Peking ein. Gary Locke wurde ein formeller Protest der chinesischen Regierung überreicht.
Vizeaußenminister Zhang Zhijun reagierte verärgert auf die Ankündigung der USA und Taiwans über das Militärgeschäft. "Das Fehlverhalten der USA wird unvermeidlich die bilateralen Beziehungen sowie den Austausch und die Zusammenarbeit im Militär- und Sicherheitsbereich unterminieren", sagte er.
USA verweigern Bomber
Das US-Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch den Kongress über das Geschäft mit Taiwan informiert. Demnach sollen die USA für 5,85 Milliarden Dollar (4,32 Milliarden Euro) die Kampfjets der taiwanischen Armee modernisieren. Es handelt sich um 146 Flugzeuge vom Typ F-16 A/B. Aus Rücksicht auf die Führung in Peking geht das Geschäft allerdings nicht auf den seit fünf Jahren geäußerten Wunsch Taiwans nach 66 hochmodernen F-16-C/D-Bombern ein.
Beobachter vermuteten wegen dieser Selbstbeschränkung, dass die Belastung der Beziehungen durch das Waffengeschäft begrenzt sein könnten. Es wurde auch darauf verwiesen, dass Chinas Vizepräsident Xi Jinping, der aller Voraussicht nach im Zuge des Generationswechsels 2012 Staats- und Parteichef werden soll, im Herbst in die USA reisen will.
"Gleichgewicht nicht verändern"
Taiwans Verteidigungsminister Kao Hua Chu sagte, nach der Modernisierung werde die Kampfstärke der Luftwaffe deutlich größer sein. Das Pentagon betonte, die in dem Vertrag vereinbarte Ausbildung und logistische Unterstützung werde "das militärische Gleichgewicht der Region nicht verändern".
China betrachtet Taiwan als Teil seines Staatsgebiets und hat die USA wiederholt davor gewarnt, die Regierung in Taipeh mit militärischer Ausrüstung zu versorgen. Der US-Kongress hatte 1979 entschieden, dass die USA zur Verteidigung Taiwans Waffen in das Land liefern müssen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP