Inselstreit im Südchinesischen Meer China brüskiert Vietnam
07.04.2013, 14:18 Uhr
Ende März entsandte China ein Boot der Fischereibehörde in die Gewässer um die Paracel-Inseln.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Im südchinesischen Meer gibt es erneuten Streit um eine Inselgruppe. Mit dem Plan, die Paracel-Inseln für den Tourismus zu erschließen, brüskiert China Vietnam, das die Inseln ebenfalls beansprucht. Derweil will Taiwan seine Militärpräsenz in der Gegen ausbauen.
China will noch diesen Monat eine auch von Vietnam beanspruchte Inselgruppe für den Tourismus erschließen. Wie chinesische Medien berichteten, will Peking den Besuch der Paracel-Inseln vor dem Feiertag am 1. Mai genehmigen. Ein von der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zitierter Reiseunternehmer in der südschinesischen Provinz Hainan kündigte eine "nicht ganz preiswerte" Kreuzfahrt zu dem Archipel für 2000 Passagiere an.
Vietnam hatte erst Ende März chinesische Matrosen beschuldigt, Fischer in der Nähe des Archipels beschossen zu haben. Hanoi und Peking machen sich außer den Paracel- auch die Spratly-Inseln streitig. Vor den beiden Inselgruppen werden Ölvorkommen vermutet.
Die beiderseitigen Beziehungen sind gespannt, obwohl die regierenden Kommunistischen Parteien beider Länder ein gutes Verhältnis zueinander unterhalten. Hanoi wirft China unter anderem vor, in den vergangenen Jahren hunderte vietnamesische Seeleute festgenommen zu haben.
China beansprucht traditionell fast das gesamte Südchinesische Meer für sich. Teile des Meeresgebiets werden auch von Taiwan, Brunei, Malaysia und den Philippinen beansprucht.
Taiwan kündigte unterdessen den Ausbau eines Kais auf der von Taipeh kontrollierten Insel Taiping an, die zum Spratly-Archipel gehört. Das Projekt ist Teil der Bemühungen Taiwans, seine militärische Kapazität in dem umstrittenen Gebiet zu erhöhen. Ein Beamter der Küstenwache sagte, künftig sollten am ausgebauten Pier auch Fregatten festmachen können.
Quelle: ntv.de, AFP