Atomreaktoren und Raumfahrt China hilft Pakistan
18.10.2008, 13:37 UhrChina hilft dem von einer mangelhaften Stromversorgung geplagten Pakistan beim Bau zweier neuer Atomreaktoren. Wie der pakistanische Außenminister Shah Memhood Qureshi vor Journalisten in Islamabad sagte, haben beide Seiten kürzlich ein entsprechendes Abkommen während des Besuchs des pakistanischen Präsidenten Asif Ali Zardari in China unterzeichnet.
Die beiden neuen AKW sollen in Chashma 300 Kilometer südwestlich von Islamabad in der östlichen Provinz Punjab gebaut werden und eine Gesamtleistung von 680 Megawatt haben. Dort hat China bereits ein 325-Megawatt-Atomkraftwerk errichtet. Ein weiteres Werk befindet sich im Bau und soll 2011 fertig sein.
Zusammenarbeit in Raumfahrt
In Pakistan ist täglich angesichts unzureichender Elektrizitätserzeugung zwischen 8 und 18 Stunden lang der Strom abgestellt. Um die Versorgungslücke zu schließen, setzt Pakistan auf Atomenergie. Peking und Islamabad schlossen zudem ein Abkommen, wonach China 2011 Pakistans ersten Telekommunikationssatelliten mit einer Rakete ins All transportieren soll. Auch Investitionen chinesischer Firmen in Pakistan sind geplant.
Pakistan gilt als wichtiger Verbündeter der USA im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Die USA hatten erst vor wenigen Tagen ein Abkommen mit Pakistans Erzrivalen Indien unterzeichnet, der US-Firmen den Verkauf von ziviler Atomtechnologie und -material an das südasiatische Land erlaubt. Mit dem Abkommen endet ein 30 Jahre altes US-Verbot von Atomtechnik-Exporten an Indien, das wie Pakistan Atommacht ist.
Ein ähnliches Abkommen mit Pakistan lehnen die USA jedoch ab. Die Beziehungen Islamabads mit Washington auch sind wegen zunehmender US-Luftschläge auf vermutete Extremistenverstecke in der Grenzregion zu Afghanistan in den vergangenen Monaten belastet.
Quelle: ntv.de