Geste der Freundschaft China lädt die Kims ein
11.10.2010, 15:54 UhrNordkorea bereitet die Machtübergabe von Diktator Kim Jong Il auf seinen Sohn Kim Jong Un vor. Auch China, der einzige große Partner des Landes, stellt sich schon auf den Nachfolger ein. Bei einem Besuch will man sich näher kennenlernen.
Chinas Präsident Hu Jintao hat Nordkoreas neue Führungsmannschaft offiziell zum Besuch der Volksrepublik eingeladen. Die Einladung richtete sich implizit auch an , den jüngsten Sohn von Staatschef , der als designierter Nachfolger gilt und vor kurzem in den engeren Führungsgszirkel der Partei berufen wurde. Ein Termin für den Besuch wurde nicht festgelegt.
Die Regierung in Peking wolle die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen China und Nordkorea schützen und kontinuierlich weiter entwickeln, sagte der einflussreiche chinesische Parteifunktionär Zhou Yongkang, der die Einladung im Namen von Hu aussprach. Staatschef Kim Jong Il sowie die neue zentrale Führung der kommunistischen Arbeiterpartei Nordkoreas sollten China "zu einem geeigneten Zeitpunkt" besuchen.
Einziger Partner
China ist der einzige große Partner des verarmten Nordkoreas auf diplomatischer und wirtschaftlicher Ebene. Die Volksrepublik stockte in den vergangenen Jahren Hilfsleistungen und Investitionen in seinen Nachbarn auf, den es als strategischen Puffer gegen die USA und deren Verbündeten in der Region wie Südkorea betrachtet.
Gigantische Parade
Am Wochenende hatte die nordkoreanische Führung mit einer riesigen Militärparade den 65. Jahrestag der Gründung der kommunistischen Partei des Landes gefeiert. Der Aufmarsch mit 20.000 Soldaten wurde von Kim Jong Il abgenommen. Neben ihm befand sich sein Sohn, der durch den prominenten Auftritt erneut seine Stellung als designierter Nachfolger seines durch Krankheit geschwächten Vaters unterstrich. Es war das erste Mal, dass die Bürger Pjöngjangs Kim Jong Un bei einem öffentlichen Auftritt direkt zu Gesicht bekamen. Die Fernsehbilder zeigten, dass der ältere Kim hinkte und sich an der Brüstung des Podiums abstützen musste.
Die Militärparade in der Hauptstadt Pjöngjang war eine der größten seit Jahren in dem abgeschotteten Land, das zwar über Atomwaffen verfügt, aber unter chronischer Lebensmittelknappheit und wirtschaftlichen Schwierigkeiten leidet. An der Parade nahm auch eine Delegation aus China teil. Laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua traf der Kim-Sohn mit der Führung der Delegation zusammen.
Quelle: ntv.de, AFP