Anti-Terror-Kampf China lobt Pakistan
19.12.2010, 11:45 Uhr
Wen will die "Allwetter-Beziehungen" zwischen China und Pakistan stärken.
(Foto: AP)
Während die USA Pakistan für seine zögerliche Haltung kritisieren, lobt Chinas Ministerpräsident Wen den kleinen Nachbarn. Vor dem pakistanischen Parlament bekommt er dafür Applaus.
Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao hat Pakistan für seine Anstrengungen im Anti-Terror-Kampf ausdrücklich gelobt. "Pakistan hat bedeutende Opfer gebracht und hat eine wichtige Rolle in den internationalen Anstrengungen gegen Terrorismus gespielt", sagte Wen vor dem Parlament in Islamabad. "Das ist eine Realität, die die Internationale Gemeinschaft voll anerkennen sollte." Die Parlamentarier applaudierten Wen.
US-Präsident Barack Obama hatte bei der Vorlage seiner Afghanistan-Bilanz am vergangenen Donnerstag Kritik an Pakistan geübt. Besondere Sorge bereitet den USA demnach die mangelnde Bereitschaft Islamabads, entschlossen gegen die Rückzugsgebiete der Taliban im Grenzgebiet vorzugehen. Obama sagte, auf diesem Gebiet "ist der Fortschritt nicht schnell genug". Die Rückzugsgebiete dürften nicht geduldet werden.
Wen sagte am letzten Tag seines Islamabad-Besuchs: "Es ist unsere gemeinsame strategische Wahl, die brüderlichen Allwetter-Beziehungen zwischen China und Pakistan zu stärken und zu fördern." Pakistan sei ein wichtiges Land in Südasien und habe bedeutenden Einfluss in der muslimischen Welt.
22 Wirtschaftsabkommen unterzeichnet
Am Samstag hatten China und Pakistan 22 neue Wirtschafts- und Handelsabkommen mit einem Gesamtvolumen von 15 Milliarden Dollar abgeschlossen. Damit sollten die ökonomischen und strategischen Beziehungen zwischen beiden Ländern gestärkt werden, hieß es nach einem Treffen Wens mit dem pakistanischen Regierungschef Yousuf Raza Gilani.
"Wir haben bereits enge politische Beziehungen und wir bauen nun unsere Wirtschaftskontakte aus", sagte Wen. Schon am Freitag hatten beide Seiten insgesamt 13 Abkommen in den Bereichen Verteidigung, Straßenbau, Energie und Agrar unterzeichnet.
Bei seinem dreitägigen Besuch in Islamabad - dem ersten eines chinesischen Ministerpräsidenten in fünf Jahren - traf Wen auch mit Präsident Asif Ali Zardari zusammen. Der chinesische Regierungschef wird bei seinem Besuch in Pakistan von Vertretern von Staat und Wirtschaft hofiert. Zuvor war er in Indien - dem Erzrivalen Pakistans - eher kühl empfangen worden. Zwar boomt der Handel zwischen Indien und China, die politischen Beziehungen sind aber angespannt.
Quelle: ntv.de, dpa