Politik

Keine ausländischen Einzelreisenden China macht Tibet dicht

Eine Exiltibeterin betet anlässlich  des Sagadawa-Festes am Wohnort des Dalai Lama in Dharmsala, Indien.

Eine Exiltibeterin betet anlässlich des Sagadawa-Festes am Wohnort des Dalai Lama in Dharmsala, Indien.

(Foto: AP)

Die chinesischen Behörden lassen bis auf Weiteres keine ausländischen Besucher nach Tibet reisen. Es ist unklar, wie lange das Einreiseverbot gelten soll.

China hat Tibet für ausländische Einzelreisende gesperrt. Mehrere chinesische Reisebüros berichteten in Peking, dass Individualtourismus untersagt worden sei. Allerdings könnten noch Reisen mit Gruppen von mehr als fünf Teilnehmern einer Nationalität organisiert werden. Die Gruppe müsse einen chinesischen Reiseführer mitnehmen.

"Die Vorschriften ändern sich ständig", sagte eine Reisebüromitarbeiterin. Die Beschränkungen dürften voraussichtlich zunächst für den ganzen Juni gelten. Ein Grund sei nicht genannt worden. Die Lage war unklar. Ein Reisebüro berichtete, sogar weder Einzel- noch Gruppenreisen mehr zu organisieren.

Nicht das erste Einreiseverbot

Nach Unruhen in der tibetischen Hauptstadt Lhasa, die im März 2008  begannen, bestand mehr als ein Jahr lang ein Einreiseverbot. Auch danach blieb es bei strengen Kontrollen. Über den Grund für das neuerliche Einreiseverbot gab es bei den Reiseagenturen keine gesicherten Erkenntnisse.

Die Reisebeschränkungen erfolgten nach den jüngsten Selbstverbrennungen von zwei Tibetern in der tibetischen Hauptstadt Lhasa. 37 Tibeter haben sich seit März 2011 mit Benzin überschüttet und selbst angezündet, um gegen die chinesische Herrschaft über das tibetische Volk protestierten. Als Reaktion waren die Sicherheitsvorkehrungen massiv verschärft worden.

Es wurde auch spekuliert, ob das schon Ende Mai erlassene Reiseverbot für Einzelreisende mit dem hohen tibetischen Festes Sagadawa zusammenhängen könnte, das seit Montag gefeiert wird. Bei dem Fest, das traditionell viele Pilger anzieht, werden die Geburt, der Tod und die Erleuchtung Buddhas gewürdigt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen