Hacker-Angriffe auf US-Regierung China sieht "haltlose Beschuldigungen"
07.05.2013, 12:58 Uhr
(Foto: REUTERS)
Chinas Militär sieht sich als Opfer. Nur aus einem "Gefühl der Rivalität" würden die USA Peking kritisieren, heißt es. Die Vorwürfe aus den USA haben es in der Tat in sich - geht es doch um Cyberkrieg und gezielte Hacker-Angriffe.
Chinas Militär hat amerikanische Vorwürfe wegen Hacker-Angriffen auf die USA als "unverantwortlich" zurückgewiesen. Ein jüngster Bericht des Pentagons enthalte "haltlose Beschuldigungen", zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua den Forscher Wang Xinjun von der Militärakademie der Volksbefreiungsarmee.
"Auch wenn allgemein bekannt ist, dass der Ursprung von Hacker-Angriffen nicht nur durch die Internet-Protokoll-Adresse bestimmt werden kann, ziehen es einige Leute im Pentagon weiter vor zu glauben, dass sie aus China kommen, weil sie immer ein Gefühl der Rivalität haben", sagte Wang Xinjun.
In seinem am Vortag in Washington veröffentlichten Jahresbericht zur Entwicklung des chinesischen Militärs hatte das amerikanische Verteidigungsministerium mit dem Finger auf China gezeigt: "China nutzt seine Möglichkeiten zur Ausbeutung von Computer-Netzwerken, um Informationen über diplomatische, wirtschaftliche sowie Verteidigungsbereiche zu sammeln."
Diverse Attacken auf Computer der US-Regierung schienen direkt von chinesischen Behörden oder dem Militär auszugehen. China könne die Informationen für seine eigene Verteidigungsindustrie nutzen. Die Fähigkeiten zum Hacken der Systeme könnten auch für Angriffe auf Computersysteme insgesamt genutzt werden, hieß es.
"Ausgedehnte Cyberkampagne"?
Einem im Februar veröffentlichten Bericht der Internet-Sicherheitsfirma Mandiant zufolge nimmt eine Sondereinheit des chinesischen Militärs mit einer Heerschar von Hackern Unternehmen, Medien und Regierungsbehörden in den USA ins Visier. Mit dem Wissen und der "direkten Unterstützung" Pekings sei eine "ausgedehnte Cyberkampagne" gegen Ziele in den Vereinigten Staaten im Gange. Ein Bericht des US-Kongresses vom vergangenen Jahr bezeichnete China als den "bedrohlichsten Akteur im Cyberspace.
Die USA fordern seit längerem, dass China den Vorwürfen nachgeht und den Aktivitäten ein Ende setzt. Auch bei einem Telefonat mit Präsident Xi Jinping nach dessen Ernennung hatte US-Präsident Barack Obama die Internetattacken angesprochen. Regierungschef Li Keqiang hatte die Klagen der USA als "grundlose Anschuldigungen" zurückgewiesen. Hackerangriffe seien ein weltweites Problem und China selbst ein Opfer. China unterstütze solche Attacken nicht und lehne sie ab.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP