Politik

Blutige Gewalt in Grenzprovinz China verurteilt "Terroristen" zum Tode

Soldaten sollen in Xinjiang weitere Aufstände verhindern.

Soldaten sollen in Xinjiang weitere Aufstände verhindern.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die ethnische Minderheit der Uiguren fühlt sich von Peking unterdrückt. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Zwischenfällen in der der Region Xinjiang, bei einem sterben 21 Menschen. Was dabei wirklich geschah, bleibt unklar. Trotzdem verurteilt China nun fünf Männer wegen Terrorismus.

Nach einem Zwischenfall mit 21 Toten sind in der Region Xinjiang in Nordwestchina fünf Uiguren wegen "terroristischer Aktivitäten" verurteilt worden. Zwei erhielten die Todesstrafe, berichten chinesische Staatsmedien. Die anderen drei Männer wurden zu neun Jahren bis lebenslanger Haft verurteilt. Die fünf Angeklagten sollen geständig gewesen sein.

Seit den schweren Unruhen 2009 mit mehr als 200 Toten ist die Lage in Xinjiang besonders angespannt. In den vergangenen Monaten gab es wiederholt blutige Vorfälle. Die turkstämmige, muslimische Minderheit der Uiguren fühlt sich von den Chinesen unterdrückt. Peking hingegen sieht "Separatisten und Terroristen" am Werk.

Bei einem Zwischenfall am 23. April hätten drei Behördenvertreter "verdächtige Personen und Messer" entdeckt. Daraufhin seien sie von "Verdächtigen" festgehalten worden, die anrückende Polizei sei attackiert worden. Bei der folgenden Konfrontation seien 15 Behördenvertreter und Polizisten sowie sechs "Verdächtige" getötet worden. Insgesamt seien 19 Verdächtige festgenommen worden, schrieb die Staatsagentur Xinhua.

Zweifel an offizieller Darstellung

Ein Journalistenteam der BBC berichtete jedoch von Zeugenaussagen, wonach die Polizisten eine Familie wegen ihrer Religion bedrängt hätten. Sie sollen die Männer aufgefordert haben, ihre Bärte zu schneiden. Von den Frauen sei verlangt worden, sich nicht mehr zu verschleiern.

Als Anführer verurteilte das Gericht nun zwei Männer wegen Mordes, Organisation einer Terrorgruppe und Herstellung von Sprengsätzen zum Tode. Alle fünf Angeklagten seien seit 2008 Teil einer Terrorgruppe gewesen. Sie hätten "illegale religiöse Aktivitäten unternommen, religiösen Extremismus propagiert" und Videofilme gesehen, die für Terrorismus geworben hätten.

Das Turkvolk der Uiguren zählt etwa zehn Millionen, von denen die meisten in Xinjiang leben. China hatte sich das frühere Ost-Turkestan nach der Machtübernahme der Kommunisten 1949 in Peking einverleibt.

Quelle: ntv.de, dpa

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