Politik

Nordkorea stellt Raketen auf China will vermitteln

Wu Dawei schlägt Sechs-Parteien-Gespräche vor.

Wu Dawei schlägt Sechs-Parteien-Gespräche vor.

(Foto: AP)

Südkorea und die USA starten ihr gemeinsames Seemanöver, Nordkorea droht für den Fall einer Grenzverletzung mit einem Gegenschlag "ohne Gnade". China schlägt multilaterale Gespräche zur Entspannung der Krise auf der koreanischen Halbinsel vor.

Südkoreanische Marinesoldaten auf Yeonpyeong.

Südkoreanische Marinesoldaten auf Yeonpyeong.

(Foto: dpa)

Nach dem nordkoreanischen Militärschlag gegen eine südkoreanische Insel hat China multilaterale Krisengespräche im Rahmen der Sechs-Parteien-Runde vorgeschlagen. Die Chefunterhändler der beiden Koreas, der USA, Chinas, Japans und Russlands sollten Anfang Dezember in Peking zusammenkommen, schlug der chinesische Sondergesandte für die koreanische Halbinsel, Wu Dawei, in Peking vor.

Das mögliche Treffen sei allerdings keine Wiederaufnahme der im April 2009 von Nordkorea einseitig abgebrochenen Sechs-Parteien-Gespräche. In deren Mittelpunkt steht vor allem die Beendigung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms.

Nordkorea stellt weitere Raketen auf

Nach Informationen der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap hat Nordkorea weitere Raketen nahe der umstrittenen Seegrenze an der Westküste aufgestellt. Man stelle sich auf "weitere Provokationen" des Nachbarlandes ein, hieß es.

Am Sonntag war nahe der Insel Yeonpyeong erneut Artilleriefeuer zu hören, wie der südkoreanische Fernsehsender YTN und die Nachrichtenagentur Yonhap berichteten. Die Bewohner der Insel wurden aufgefordert, in Bunkern Deckung zu suchen. Nach Angaben eines Fotografen der Nachrichtenagentur AFP durften die Menschen die Schutzanlagen aber nach rund 40 Minuten wieder verlassen.

Pjöngjang droht mit Gegenangriff "ohne Gnade"

Nordkorea drohte angesichts des Militärmanövers Südkoreas und der USA mit einem Militäreinsatz, sollte seine Grenze verletzt werden. Nordkorea werde "auch in der Zukunft beim geringsten Versuch eines Eindringens in seine Gewässer einen militärischen Gegenangriff ohne Gnade unternehmen", zitierte die Zeitung der in Nordkorea herrschenden Kommunistischen Partei, "Rodong Sinmun", aus einer der Regierung in Pjöngjang. Der Regierung in Seoul wurden darin "Provokationen" im Rahmen "ihres brutalen Vereidigungsprogramms der nördlichen Grenzlinie" vorgeworfen.

Ein nordkoreanischer Soldat patroulliert an der Grenze zu China.

Ein nordkoreanischer Soldat patroulliert an der Grenze zu China.

(Foto: AP)

Das viertägige Manöver findet nach Angaben des südkoreanischen Militärs allerdings weiter südlich der Seegrenze vor der Küstenstadt Taean statt, die etwa 150 Kilometer von Seoul entfernt ist. Mit dem Großmanöver, an dem auch der Flugzeugträger "USS George Washington" teilnimmt, wollen die beiden Bündnispartner militärische Stärke demonstrieren und ein Signal der Abschreckung an das kommunistische Nordkorea senden. Das Manöver, das schon seit langem geplant gewesen sei, sei verteidigungsorientiert, hieß es.

Pjöngjang erkennt die sogenannte nördliche Grenzlinie, die Seegrenze zu Südkorea, nicht an, die die UNO nach dem Ende des Korea-Kriegs 1953 gezogen hatte. Anfang der Woche hatte Nordkorea die südkoreanische Insel Yeonpyeong mit Dutzenden Granaten beschossen. Bei dem Artillerieangriff wurden zwei Soldaten und zwei Zivilisten getötet sowie 18 weitere Menschen verletzt. Pjöngjang hatte den Angriff damit gerechtfertigt, dass die südkoreanische Armee zuvor in nordkoreanische Hoheitsgewässer gefeuert habe.

Quelle: ntv.de, hvo/AFP/dpa

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