Politik

"Durchsichtiger Trick" Clinton glaubt Iran nicht

Der neue britische Premierminister Cameron stellt sich im Atomstreit mit dem Iran an die Seite des transatlantischen Partners USA. Beide Länder wollen den Druck auf die Islamische Republik erhöhen. Das jüngste Einlenken Teherans bezeichnet US-Außenministerin Clinton als "durchsichtigen Trick".

Zu Beratungen in Peking: Hillary Clinton.

Zu Beratungen in Peking: Hillary Clinton.

(Foto: AP)

Der jüngste iranische Atomdeal ist von den USA und Großbritannien als unzureichend abgelehnt worden. Die Vorschläge Teherans reichten nicht aus, um die internationalen Bedenken zu beseitigen, sagte US-Außenministerin Hillary Clinton. Der britische Premierminister David Cameron sagte in seiner ersten Rede vor dem Parlament, es sei an der Zeit, auf Teheran "den Druck zu verschärfen und der Zeitplan ist knapp".

Der Iran hatte sich in letzter Minute mit Brasilien und der Türkei geeinigt, einen Teil seines Urans in der Türkei zwischenzulagern, bis das Land höher angereichertes Uran für einen medizinischen Forschungsreaktor geliefert bekommt. Teheran hatte die internationale Atomenergiebehörde IAEA am Montag über den Atomdeal informiert. Er war in der vergangenen Woche nach monatelangem Tauziehen doch noch vereinbart worden.

Beratungen über UN-Resolution

Neu im Amt und mit klarer Position: David Cameron.

Neu im Amt und mit klarer Position: David Cameron.

(Foto: AP)

Clinton kritisierte den Deal als "durchsichtigen Trick", um Maßnahmen des Weltsicherheitsrats zu vermeiden. Nach Gesprächen mit der chinesischen Regierung sprach Clinton in Peking von "produktiven Diskussionen" über eine neue UN-Resolution gegen Teheran. Dazu seien Details eines Entwurfes besprochen worden.

Cameron sagte, dass Teheran etwa die Hälfte seiner Vorräte von schwach angereichertem Uran behalten wolle, sollte das Abkommen mit Brasilien und der Türkei umgesetzt werden. "Die vergangenen sechs Jahre verfolgten wir eine zweigleisige Politik, Verpflichtungen anzubieten, aber zu Druckausübung bereit zu sein." Dieser Druck müsse nun deutlich erhöht werden. EU und UN müssten stärkere, vor allem finanzielle Sanktionen gegen den Iran verhängen.

Quelle: ntv.de, dpa

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