Politik

"Fragiles, kindliches Ego" "Crazy Mika" wehrt sich gegen Trump

Mika Brzezinski und Joe Scarborough.

Mika Brzezinski und Joe Scarborough.

(Foto: REUTERS)

Donald Trump bezeichnet ein Moderatorenpaar als "crazy Mike" und "Psycho Joe". Die wehren sich nun: Der US-Präsident greife Frauen an, weil er Angst vor Frauen habe. Außerdem bezichtigen sie Trump der Lüge und zweifeln an seinem geistigen Zustand.

Die US-Moderatorin Mika Brzezinski hat sich gegen eine persönliche Beleidigung durch Präsident Donald Trump gewehrt und Zweifel an seiner Qualifikation für das Amt geäußert. "Er scheint ein fragiles, ungeduldiges, kindliches Ego zu haben, das wir wieder und wieder sehen konnten, besonders wenn es um Frauen geht", sagte sie in der Show "Morning Joe", die sie gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Joe Scarborough im Sender MSNBC moderiert. Es sei alarmierend, dass der Präsident so schnell aus der Fassung gerate, fügte die 50-Jährige hinzu.

"Das Weiße Haus behauptet, wir würden ihn angreifen", sagte Brzezinski. Das stimme nicht. "Wir berichten über seine Lügen. Wir sind verärgert, wenn er nicht die Wahrheit sagt, wenn er Menschen schikaniert."

Scarborough sagte, Trump nehme Aussagen von Frauen viel persönlicher als von Männern und sei "sehr viel grausamer" zu ihnen. "Er greift Frauen an, weil er Angst vor Frauen hat." Das Paar bezichtigte Trump zudem der Lüge. Es stimme nicht, dass Brzezinski wegen eines Facelifts geblutet habe. Sie habe lediglich "ein wenig Haut" unter ihrem Kinn straffen lassen, erklärte die Moderatorin.

"Ungesunde Obsession"

Führende Persönlichkeiten in den USA sowie deren Verbündete stellten sich die Frage, ob dieser Mann befähigt ist, Präsident zu sein, heißt es zudem in einem Gastbeitrag des Moderatorenpaars, der in der Washington Post unter dem Titel "Donald Trump geht es nicht gut" veröffentlicht wurde. "Wir haben unsere Zweifel, aber wir sind uns beide jedenfalls sicher, dass dieser Mann geistig nicht in der Lage ist, unsere Sendung zu schauen."

Brzezinski und Scarborough werfen Trump eine "ungesunde Obsession" bezüglich ihrer Sendung vor. Die neueste Attacke sei der Höhepunkt einer jahrelangen Fehde. Diese Besessenheit diene weder seinem mentalen Zustand noch sei sie im Interesse des Landes, das er führe, so die beiden TV-Moderatoren.

Für Amerika und den Rest der Welt sei es wohl besser, wenn Trump auf seinem Flachbildfernseher die TV-Frühstücksshow des US-Senders Fox News "Fox & Friends" anschaue - und eben nicht ihre Sendung.

Trump hatte am Donnerstag getwittert, Brzezinski habe ihn in seinem Anwesen in Mar-a-Lago unbedingt sehen wollen, obwohl sie nach einer Lifting-Operation im Gesicht stark geblutet habe. Er beschrieb sie als "verrückte Mika" mit niedrigem IQ, ihren Partner Scarborough nannte der Präsident einen "Psychopathen". Die beiden Moderatoren verschoben einen Urlaub, um am Freitagmorgen in ihrer Show auf Trumps Angriff reagieren zu können.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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