Politik

Krankenkassen in Not DAK angeblich fast pleite

Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) steht einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge kurz vor der Pleite. Der Kasse fehlten für einen ausgeglichenen Haushalt plus Mindestrücklagen rund 600 Mio. Euro, schreibt das Blatt unter Berufung auf "Gesundheitskreise". Die DAK wies den Bericht mit der Bemerkung zurück, das Blatt sei einer Ente aufgesessen. Würde das Bundesversicherungsamt eine finanzielle Hilfe durch andere Ersatzkassen verfügen, wäre laut der Zeitung die Techniker Krankenkasse (TK) in der Pflicht, da andere Kassen selbst angeschlagen seien.

Am Mittwoch waren das Bundesgesundheitsministerium und die TK in der Frage der Kassenbeiträge aneinandergeraten. Das Ministerium warf TK-Chef Norbert Klusen "Panikmache " vor, da dieser vor einem neuen Schub bei den Kassenbeiträgen gewarnt hatte. Ministeriumssprecher Klaus Vater wies jedoch Deutungen zurück, das Ministerium habe Klusen den Rücktritt nahe gelegt.

"Wenn in Wirtschaftsunternehmen Chefs verheerende Ergebnisse vorlegen, dann denken die natürlich darüber nach, ob sie am richtigen Platz sind. Das ist keine Rücktrittsaufforderung, sondern ein Merkposten und ein Verweis auf Verhältnisse in anderen Unternehmen." Er habe "mit Erstaunen gesehen ", dass eine TK-Sprecherin nun sage, der Beitragssatz bei der TK bleibe stabil, sagte Vater.

Klusen hatte gegenüber der "Financial Times Deutschland" gesagt, den Kassen fehlten etwa neun Milliarden Euro, deshalb rechne er mit einem Ansteigen der Beitragssätze der gesetzlichen Krankenversicherungen von derzeit durchschnittlich 14,4 Prozent um rund einem Prozentpunkt.

Unterdessen prophezeite auch der Vorsitzende der Sozialreform-Kommission, Bert Rürup, steigende Beitragssätze. Trotz der Sparanstrengungen dürften sie "Ende des Jahres im Schnitt eher bei 15 Prozent liegen als bei 14 Prozent", sagte Rürup dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Rürup zeigte sich skeptisch, dass die Bundesregierung ihr Ziel erreicht, die Beiträge unter 13 Prozent zu drücken: "Bislang sieht es noch eher so aus, dass die Politik Schwierigkeiten hat, nur unter einen durchschnittlichen Krankenkassenbeitrag von 14 Prozent im nächsten Jahr zu kommen." Derzeit liegt er bei 14,4 Prozent.

Quelle: ntv.de

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