Politik

Kassen kritisieren Politik DAK erhöht Beiträge

Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK)erhöht ihren Beitragssatz zum 1. Januar 2003 von 14,5 auf 15,2Prozent. Die DAK begründete den Beschluss am Dienstag mit "verfehlterGesundheitspolitik". Die Kassen müssten steigende Ausgaben beistagnierenden Beitragseinnahmen bewältigen. Die DAK ist mit 5,4Mio. Mitgliedern und 7,2 Mio. Versicherten die zweitgrößteKrankenkasse in Deutschland.

Der Vorsitzende des DAK-Verwaltungsrats, Alfred Sontheimer, warfder Bundesregierung schwere Versäumnisse vor. "Die Beitragssatz-Entwicklung der vergangenen zwei Jahre ist die unmittelbare Folgeeiner mut- und ziellosen Gesundheitspolitik", sagte er. DieArzneimittelausgaben seien im Jahr 2001 um 11 Prozent gestiegen und würden in diesem Jahr um noch einmal 6 bis 7 Prozent wachsen.

Die DAK hat auf Grund der ungünstigen Rahmenbedingungenvoraussichtlich ein Defizit von 310 Mio. Euro erwirtschaftet.

Auch der Verband der Ersatzkassen kritisierte die Politik scharf. Den Krankenkassen seien in den vergangenen sieben Jahren 30 Mrd. Euro an Einnahmen entzogen worden, erklärte der Vorstandsvorsitzende Herbert Rebscher im WDR.

Trotz des aktuellen Milliardendefizits bediene sich auch die rot-grüne Regierungskoalition weiter bei den gesetzlichen Krankenkassen. So würden den Kassen in Folge der Hartz-Arbeitsmarktreform weitere 1,5 Mrd. Euro an Mitteln entzogen. Dieses Geld fehle für die Versorgung kranker Menschen und nicht etwa weil die Kassen die Ausgaben nicht in den Griff bekommen würden.

Rebscher nahm damit zugleich die Ärzte gegen den Vorwurf in Schutz, sie seien die Hauptschuldigen an der Finanzmisere.

Quelle: ntv.de

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