Debatte um Ex-RAF-Terroristin Darf Albrecht weiter lehren?
04.05.2007, 15:46 UhrMit der langjährigen Beschäftigung der früheren RAF-Terroristin Susanne Albrecht als Lehrerin hat sich in der heißen Wahlkampfphase in Bremen der Rechtsausschuss der Bürgerschaft befasst. Als Deutschlehrerin unterrichtet Albrecht seit mehr als zehn Jahren Migrantenkinder an einer Grundschule.
Er habe dem Ausschuss geschildert, wie Albrecht 1992 auf Bitten des Generalbundesanwalts in den Strafvollzug der Hansestadt übernommen worden sei, sagte Justizstaatsrat Ulrich Mäurer am Freitag zu der nicht öffentlichen Sitzung. Ihre Tätigkeit als Erzieherin für einen Verein sei für die Justiz ein wesentlicher Grund gewesen, Albrecht 1996 auf Bewährung aus der Haft zu entlassen.
Der Bremer CDU-Spitzenkandidat Thomas Röwekamp fordert, dass Albrecht sofort aus dem Schuldienst entfernt werden müsse. "Die Eltern wollen nicht, dass ihre Kinder von RAF-Terroristen unterrichtet werden." Der frühere SPD-Regierungschef Henning Scherf sieht in dem CDU-Vorstoß indes reines Wahlkampfgetöse. Kurz vor der Wahl solle ein altes Thema wieder aufgebrüht werden.
1991 war Albrecht wegen der Beteiligung am Mord an Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Jahren verurteilt worden. Die Haftstrafe hatte sie in Bremen teilweise verbüßt, als sie 1996 vorzeitig auf freien Fuß gesetzt wurde.
Quelle: ntv.de