Ein Leben hinter Gittern? Das droht Strauss-Kahn
17.05.2011, 15:48 UhrDie New Yorker Ermittler legen Dominique Strauss-Kahn schwere Verbrechen zur Last. Sechs Anklagepunkte präsentierten sie gegen den Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), darunter versuchte Vergewaltigung, Freiheitsberaubung sowie ein "sexueller krimineller Akt", was im US-Strafrecht erzwungenen Oral- oder Analverkehr bezeichnet. Auf die angeführten Taten steht insgesamt eine Strafe von mehr als 74 Jahren Gefängnis.
Strauss-Kahn soll ein 32-jähriges Zimmermädchen in einem Luxushotel in New York zwei Mal zu Oralsex gezwungen haben. Außerdem habe der IWF-Chef versucht, mit der Frau gegen ihren Willen Vaginalverkehr zu haben. Weitere Anklagepunkte betreffen die Vorwürfe, Strauss-Kahn habe die Frau zu sexuellen Handlungen genötigt, sie missbraucht und ohne ihre Einwilligung den Intimbereich unsittlich berührt. Zudem wird dem französischen Politiker Freiheitsberaubung zur Last gelegt, weil er das mutmaßliche Opfer darin gehindert habe, das Zimmer zu verlassen.
25 Jahre für Oralsex
Aus Gerichtsunterlagen geht hervor, dass auf die Anklagepunkte eine maximale Freiheitsstrafe von 74 Jahren und drei Monaten steht. Alleine die beiden Vorwürfe des erzwungenen Oralsex könnten jeweils 25 Jahre Gefängnis bedeuten. Wegen der mutmaßlichen versuchten Vergewaltigung droht Strauss-Kahn demnach eine Einzelstrafe von bis zu 15 Jahren. Wegen sexuellem Missbrauch ersten Grades könnten weitere sieben Jahre verhängt werden. Freiheitsberaubung und unsittliches Berühren könnte ein Gericht mit jeweils bis zu einem Jahr Haft ahnden.
Schließlich drohen Strauss-Kahn noch drei Monate Gefängnis wegen sexuellen Missbrauch dritten Grades, was im US-Strafrecht einen nicht nicht einvernehmlichen "sexuellen Kontakt" ohne Gewaltanwendung beschreibt.
Quelle: ntv.de, AFP