Politik

Nach Niederlage gegen Bruder Ed David Miliband zieht sich zurück

Großbritanniens ehemaliger Außenminister David Miliband verlässt die vorderste Reihe der Politik. Nachdem er in der Labour-Partei seinem Bruder unterlegen ist, will er einem Neuanfang nicht im Weg stehen. Eine Rückkehr zu einem späteren Zeitpunkt schließt er aber nicht ganz aus.

Mehr Zeit fürs Private: David Miliband wird wohl mehr Zeit für seine Frau Louise haben.

Mehr Zeit fürs Private: David Miliband wird wohl mehr Zeit für seine Frau Louise haben.

(Foto: AP)

Der frühere britische Außenminister David Miliband zieht sich aus der ersten Reihe der Politik zurück. Nach der Niederlage gegen seinen fünf Jahre jüngeren Bruder Ed im Kampf um den Vorsitz der Labour-Partei kandidierte der 45-Jährige nicht um einen Posten im Schattenkabinett seiner Partei. Die Mitgliedschaft in diesem Gremium wäre nach britischer Tradition Voraussetzung, um im Falle eines Wahlsieges einen Regierungsposten bekommen zu können. Miliband war in den vergangenen Jahren eine der prägenden Gestalten der britischen Politik.

Er wolle einem Neuanfang bei Labour nicht im Wege stehen, schrieb David Miliband in einem Brief an die Partei. Den Beitrag, den er noch für Labour leisten könne, wolle er künftig als "Hinterbänkler" leisten. Außerdem müsse er seine "Batterien aufladen". Eine Rückkehr zu unbestimmter Zeit wollte er nicht völlig ausschließen. Der neue Labour-Parteichef, Davids jüngerer Bruder Ed, sagte: "Die Tür steht jederzeit offen."

Straw hat Verständnis

Der frühere Labour-Minister Jack Straw sagte der BBC, die Entscheidung Milibands sei absolut richtig gewesen. Sie erspare der Partei in den nächsten Wochen "Komplikationen und Seifenopern". Das Duell der beiden Miliband-Brüder war vor allem von der britischen Boulevard-Presse teilweise überspitzt dargestellt worden.

Ed Miliband hatte am vergangenen Samstag überraschend und hauchdünn eine Mehrheit bei der Wahl zum Parteichef erzielt. Der Mann vom Arbeiterflügel der Partei hatte große Unterstützung von den Gewerkschaftern erhalten, die bei der Wahl mitstimmen durften. Die Mehrheit der Labour-Abgeordneten und auch der Parteimitglieder hatte für David Miliband gestimmt, der für den wirtschaftsnahen Kurs seines einstigen Mentors Tony Blair steht.

Quelle: ntv.de, dpa

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