Politik

US-Diplomat in Pakistan verhaftet Davis arbeitet für die CIA

Ein angeblicher US-Diplomat steht wegen Doppelmords in Pakistan vor Gericht. Neuesten Enthüllungen zufolge, soll er für den Geheimdienst CIA tätig gewesen sein. Seine Aufgabe war es, militante Gruppen in Pakistan zu verfolgen.

Raymond Davis (l) in Lahore.

Raymond Davis (l) in Lahore.

(Foto: dpa)

Der angebliche US-Diplomat Raymond Davis, der wegen Doppelmords in Pakistan vor Gericht kommen soll, war neuesten Enthüllungen zufolge für den Geheimdienst CIA tätig. Wie die "Washington Post" und die "New York Times" übereinstimmend berichteten, gehörte der 36-Jährige zu einem vom US-Geheimdienst geführten Team, das militante Gruppen in Pakistan verfolgt.

Es wird befürchtet, dass die Enthüllungen die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter belasten - bereits bisher hat der Fall erheblichen Wirbel ausgelöst. Selbst US-Präsident Barack Obama hatte sich persönlich für die Freilassung des Mannes stark gemacht.

Die Berichte würden "ernste Konsequenzen" haben, zitiert die "Washington Post" einen US-Regierungsbeamten. "Ich glaube, es wird jetzt verdammt viel schwieriger, ihn da herauszubekommen." Die Enthüllungen könnten die Wut der Pakistaner weiter anfachen. Bereits unlängst hatten Demonstranten in Lahore gegen eine Freilassung protestiert - auf Plakaten hieß es "Tod für Amerika", die Menge skandierte "Hängt den Mörder!".

Berichte gefährden das Leben des Inhaftierten

Davis hatte am 27. Januar zwei Pakistaner in Lahore erschossen. Laut US-Angaben war er überfallen worden und eröffnete das Feuer zur Selbstverteidigung. Diese Darstellung wiesen die pakistanischen Behörden zurück, der Amerikaner habe zehn Kugeln auf die beiden Männer abgefeuert, einem habe er in den Rücken geschossen.

Dennoch hatte die USA auf diplomatischer Immunität beharrt, noch vergangene Woche forderte Obama persönlich die Freilassung. Zudem versuchte Washington laut Medienberichten, Pakistan massiv unter Druck zu setzen. So hätten sich CIA-Chef Leon Panetta und Generalstabschef Mike Mullen persönlich engagiert.

Wie die "New York Times" berichtet, hatte das Blatt zwar bereits zuvor von der CIA-Tätigkeit Davis' gewusst. Die Regierung in Washington habe aber darum gebeten, dies zunächst nicht zu veröffentlichen, weil dies das Leben des Inhaftierten gefährden könnte.

Quelle: ntv.de, dpa

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