"Vielleicht etwas übertrieben" De Maiziére bedauert Euro-Hawk-Lob
03.07.2013, 15:16 Uhr
Inzwischen wäre der Minister zurückhaltender.
(Foto: REUTERS)
Während ein Untersuchungsausschuss das gescheiterte Drohnen-Projekt Euro Hawk unter die Lupe nimmt, schlägt Verteidigungsminister de Maiziére zu dem Thema etwas nachdenklichere Töne an. Die Drohne sei wohl übertrieben gelobt worden, gesteht er ein.
Der wegen des gescheiterten Drohnenprojekts Euro Hawk in der Kritik stehende Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hat eingeräumt, in der Vergangenheit möglicherweise überschätzt worden zu sein. "Vielleicht war das Lob in den letzten Jahren etwas übertrieben," sagte der CDU-Politiker, der lange als Vorzeigeminister galt, der "Zeit".
Für ihn seien die Erwartungen auch ein schwerer "Rucksack" gewesen, sagte de Maizière in einem Doppelgespräch zu dem Thema "Was ist ein Held?" zusammen mit dem Schriftsteller Uwe Tellkamp. "Allerdings gibt es Verantwortung nicht ohne Rucksack", fügte er hinzu. Es sei "verdammt viel schwerer", mit Angehörigen von getöteten Soldaten zu sprechen, als jede noch so harte politische Auseinandersetzung zu führen.
Der Minister erneuerte seine Forderung nach der Einführung bewaffnungsfähiger Drohnen. Er halte dies "gerade zum Schutz eigener Soldaten" für richtig. Zudem gehe es darum, "Kollateralschäden" zu vermeiden. Die zwingende Folge dessen "heißt, man muss gezielt treffen. Moderne Waffensysteme treffen gezielt", sagte de Maizière.
Der Verteidigungsausschuss des Bundestags hatte sich in der vergangenen Woche als Untersuchungsausschuss konstituiert, um das Drohnen-Projekt Euro Hawk unter die Lupe zu nehmen. Die Anhörung von Zeugen beginnt am 22. Juli. Der Opposition geht es besonders um die Rolle de Maizières, der am 31. Juli aussagen dürfte. Er hatte das Projekt im Mai wegen technischer Probleme gestoppt. Bis dahin waren Kosten von mehr als 500 Millionen Euro angefallen.
Quelle: ntv.de, AFP