Korrespondentenbericht Der Mossad sucht Mitarbeiter
13.09.2002, 14:34 Uhrvon Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 13. September 2002
"Wollen Sie mithelfen eine neue Wirklichkeit zu schaffen?" Mit dieser Frage lockt der israelische Geheimdienst "Mossad für Spionage und besondere Aufgaben" Interessenten, sich einzuschreiben.
"Ohne List fällt ein Volk", wird da aus den biblischen Sprüchen 11,14 zitiert auf einer offiziellen Webseite der israelischen Regierung: www.mohr.gov.il
Trommelwirbel begleiten die Eingangsbilder einer sich öffnenden Tür mit der Abbildung eines siebarmigen Leuchters, dem Symbol des Staates Israel, bis dann auf Hebräisch dem potentiellen Kandidaten Kreativität, eine starke Persönlichkeit, hohe Werte und Wunsch nach Herausforderungen nahegelegt werden.
Auf einer Infoseite wird da mit "exklusiven Lohnbedingungen", Auslandsaufenthalten - besonders geeignet für Familien - und einer flexiblen Karriere mit dem Horizont gelockt, bei Eignung auch Befehlsposten einzunehmen.
Die Forderungen an die Bewerber erwähnen eine Fremdsprache auf dem Niveau einer Muttersprache, "vielseitige Lebenserfahrung". Auslandserfahrungen werden da als Vorteil eingestuft. Verlangt wird weiter die Fähigkeit zu selbstständiger Arbeit in der Gruppe unter "ungewissen Umständen", Spielfähigkeit, kreatives und flexibles Denken, Anstand, Neugier, hohe Fähigkeit zu Umgang mit Menschen und die Bereitschaft, nach entsprechender Vorbereitung ins Ausland zu gehen.
Um die Auswahl zu erleichtern, sollen Kandidaten einen elektronischen Fragebogen ausfüllen, werden aber schon im Voraus gewarnt, dass nur "passende" Anträge beantwortet werden. Sowohl Frauen wie Männer dürfen sich melden.
Auf dem Fragebogen lassen sich zur Auswahl unter den Fremdsprachen neben Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch und Russisch nur noch Arabisch und Persisch anklicken. In einem weiteren Feld wird nach dem Militärdienst, Rang und Gesundheitsprofil gefragt. Die Angaben würden "diskret" behandelt und in einer "gut geschützten" Datenbank der israelischen Regierung bespeichert.
Quelle: ntv.de