Chefin bleibt im Wahltrend beliebt Der Vizekanzler kommt an Merkel nicht ran
16.04.2014, 09:25 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Trotz guter Wirtschaftsdaten profitiert Minister und Vizekanzler Gabriel nicht in der Wählergunst. Viermal so viele Deutsche wollen Angela Merkel zur Kanzlerin. Wäre am Sonntag Wahl, würde nur die kleine AfD die Sitzverteilung im Bundestag aufmischen.
Die Deutschen scheinen sich in ihren politischen Präferenzen auf Dauer festgelegt zu haben. Weiterhin hält eine Mehrheit die Union für die verlässlichste Partei und Kanzlerin Angela Merkel für die bessere Wahl als ihren SPD-Vizekanzler Sigmar Gabriel. Das zeigt der aktuelle "Stern"-RTL-Wahltrend.
Der SPD-Vorsitzende bewegt sich bei der Kanzlerpräferenz neben Merkel beinahe unter ferner liefen. 14 Prozent der Wähler - und damit noch ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche - würden sich für Gabriel entscheiden, wenn sie zwischen ihm und Merkel wählen müssten. Für Merkel würden sich 56 Prozent entscheiden. Die Kanzlerin hat also einen Vorsprung von 42 Prozentpunkten vor Gabriel. Bemerkenswert: Selbst unter SPD-Anhängern würden sich nur 39 Prozent für und damit 61 Prozent gegen Gabriel entscheiden. Das heißt aber nicht, dass alle SPD-Anhänger zu Merkel überlaufen würden. Fast ein Drittel (28 Prozent) will keinen der beiden als Kanzler sehen.
Ähnlich verteilt sind die Sympathien bei der Frage nach der politischen Kompetenz. Ein Drittel (33 Prozent) der Wähler trauen der Union am ehesten zu, mit den Problemen in Deutschland fertig zu werden. Die SPD halten nur 12 Prozent in dieser Hinsicht für fähig. An dieser Stelle offenbart sich jedoch eine allgemeine Politikverdrossenheit: 49 Prozent der Befragten und damit konstant die Hälfte schreibt keiner Partei echte Problemlösungskompetenz zu. Von ihren eigenen Wählern hat die CDU hier noch am meisten Rückhalt: 71 Prozent ihrer Wähler halten die CDU/CSU für in der Lage, Probleme zu lösen. Bei der SPD haben nur 43 Prozent der eigenen Anhänger dieses Zutrauen.
AfD wäre weiter "drin"
Welche Probleme gibt es überhaupt zu lösen? In puncto Wirtschaft sind die Deutschen im Großen und Ganzen recht optimistisch. 43 Prozent erwarten keine große Veränderung, weder zum Guten, noch zum Schlechten. Jeder Fünfte (20 Prozent) glaubt, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in den kommenden Jahren verbessern werden. Jeder Dritte (35 Prozent) rechnet allerdings mit einer Verschlechterung.
Wäre an diesem Sonntag schon Bundestagswahl, würde sich an der derzeitigen Sitzverteilung im Parlament nicht viel ändern. Die Union fällt auf 41 Prozent, ihr einstiger Koalitionspartner FDP bleibt mit 4 Prozent weiter draußen. Die SPD bleibt konstant bei 23 Prozent und liegt damit unter ihrem Wahlergebnis vom vergangenen September, wo sie knapp 26 Prozent erreichte. Linke und Gründ liegen gleichauf bei 10 Prozent. Die AfD erreicht unter den Befragten eine Zustimmung von 6 Prozent (+ 1 Prozentpunkt) und festigt damit ihre Position, mit der sie knapp in den Bundestag einziehen würde.
Quelle: ntv.de, nsc