Anschlag in Afghanistan Deutsche Soldaten verletzt
06.08.2008, 17:01 UhrAuf die Bundeswehr in Afghanistan ist erneut ein Selbstmordanschlag verübt worden. Dabei wurden drei deutsche Soldaten verletzt, zwei von ihnen schwer, teilte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam mit. Ihr Zustand sei stabil. Ob und wann sie ausgeflogen werden, stand noch nicht fest.
Im Einsatz schwer verwundete Soldaten werden in der Regel schnellstmöglich zur Weiterbehandlung nach Deutschland gebracht. Nach ersten Erkenntnissen sprengte sich ein Motorradfahrer neben einer Patrouille nahe Kundus im Norden des Landes in die Luft. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.
Taliban bekennen sich
Nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr ereignete sich der Anschlag gegen 15 Uhr Ortszeit (12.30 MEZ) 35 Kilometer südlich von Kundus. Die verletzten Soldaten seien mit einem Hubschrauber in das Krankenhaus des Bundeswehrstandorts in Masar-i-Scharif geflogen worden. Der Attentäter kam bei dem Anschlag ums Leben.
Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid bekannte sich im Namen der Aufständischen zu dem Anschlag. Mudschahid sagte weiter, zwölf ausländische Soldaten seien getötet worden. Angaben der Taliban zu Opfern bei ihren Anschlägen gelten als unzuverlässig.
Ende März war eine Patrouille des deutschen Wiederaufbauteams in Kundus mit einem geschützten Fahrzeug vom Typ Dingo in eine Sprengfalle gefahren. Zwei Soldaten waren schwer, ein Soldat leicht verletzt worden.
Sicherheitslage verschlechtert
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatte bei seinem Besuch in Afghanistan kritisiert, dass die Regierung in Kabul nicht genug getan habe, um das Land zu stabilisieren. Es gebe Defizite bei der Bekämpfung von Terrorismus, Korruption und Drogen. Es dürfe nicht verschwiegen werden, dass sich die Sicherheitslage im vergangenen Jahr sogar noch verschlechtert habe, so Steinmeier.
Quelle: ntv.de