Rüstungsexporte steigen Deutsche Waffen gefragt
27.04.2009, 11:51 UhrDie deutschen Rüstungsexporte sind nach Erhebungen des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI in den vergangenen fünf Jahren um 70 Prozent gestiegen. Wie das "Stockholm International Peace Research Institute" weiter mitteilte, haben sich dabei die Ausfuhren an europäische Abnehmer mit einer Zunahme von 123 Prozent in den Jahren 2004 bis 2008 gegenüber 1998 bis 2003 sogar mehr als verdoppelt. Den Gesamtwert der deutschen Rüstungsexporte in den letzten fünf Jahren bezifferte SIPRI auf 11,5 Milliarden Dollar (8,7 Mrd Euro).
Die wichtigsten Abnehmerländer waren die Türkei mit einem Anteil von 15,2 Prozent und Griechenland mit 12,9 Prozent. Südafrika hatte den drittgrößten Anteil als Abnehmerland mit 12,4 Prozent. "Verkaufsschlager" waren dabei vor allem Panzer vom Typ Leopard-2A4 sowie teilweise im Ausland in Lizenz hergestellt deutsche U-Boote vom Typ 214. 57 Prozent aller deutschen Rüstungsexporte gingen an europäische Abnehmer.
Dabei konnte Deutschland seinen Weltmarktanteil am Waffenhandel im letzten Fünfjahres-Zeitraum von sieben auf zehn Prozent steigern. Mehr Rüstungsgüter führten nur noch die USA mit einem Anteil von 31 Prozent und Russland mit 25 Prozent aus, hieß es in Stockholm.
Höher als offizielle Angaben
Über die Hintergründe für den massiven Anstieg der deutschen Exporte meinte der zuständige SIPRI-Experte Mark Bromley aus Großbritannien: "Dahinter steckt keine spezielle Strategie. Im Moment sind eben gerade Waffensysteme wie U-Boote gefragt. Da gehört Deutschland zu den wenigen Ländern, die liefern können." Die SIPRI-Zahlen über deutsche Rüstungsausfuhren liegen in der Regel deutlich höher als offizielle heimische Angaben, weil das Stockholmer Institut auch den Handel mit gebrauchter Militärausrüstung sowie andere Formen mit Militärhilfe mit einrechnet.
Weltweit stiegen die Rüstungsexporte in den Jahren 2004 bis 2008 gegenüber 1998 bis 2003 um 21 Prozent. Besonders massiv aufgerüstet wurde dabei in der Konfliktregion Nahost. Die Rüstungsausfuhren in diese Länder stiegen um 38 Prozent und machten 18 Prozent des Handels mit Rüstungsgütern überhaupt aus.
Russland steigerte seine Rüstungsausfuhren um 14 Prozent und belieferte dabei vor allem Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika intensiver als in den vorangegangenen Jahren. China etabliert sich immer mehr als Waffenhersteller und hat deshalb die Rüstungseinfuhren als bisher mit Abstand wichtigster Importeur von Waffen 2007 und 2008 massiv gedrosselt.
Quelle: ntv.de