Jeder Siebte "funktionaler Analphabet" Deutsche scheitern am Lesen
28.02.2011, 17:18 UhrViele Erwerbstätige Menschen in Deutschland haben große Probleme mit dem Lesen und Schreiben. Rund 14 Prozent sind sogenannte "funktionale Analphabeten" - sie können keine zusammenhängenden Texte schreiben oder lesen. Analphabeten im engeren Sinne sind rund vier Prozent der Bevölkerung.

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Rund 7,5 Millionen Erwachsene in Deutschland können keine einfachen Texte lesen und schreiben. Damit zählen mehr als 14 Prozent der Erwerbsfähigen zu den sogenannten funktionalen Analphabeten, wie aus einer von der Universität Hamburg in Berlin vorgestellten Studie hervorgeht. Sie können nur einzelne Sätze lesen und schreiben, aber keine zusammenhängenden Texte. Von den 7,5 Millionen scheitert rund ein Viertel sogar an einzelnen Sätzen und 0,3 Millionen an einzelnen Wörtern. Vom Analphabetismus im engeren Sinne betroffen sind demnach etwa vier Prozent der Bevölkerung.
Bund und Länder wollen mit einem gemeinsamen Grundbildungspaket gegen fehlende und mangelnde Schreib- und Lesekenntnisse vorgehen. Das kündigten Bundesbildungsministerin Annette Schavan und der amtierende Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann, anlässlich der Vorstellung der Analphabetismus-Studie "Leo" an.
Der Pakt soll demnach von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragen werden, an dem sich etwa Unternehmensverbände, Gewerkschaften, Kammern und Volkshochschulen beteiligen. "Wir brauchen eine nationale Kraftanstrengung", sagte Schavan. "Es gibt Analphabetismus in Deutschland in einer Größenordnung, die nicht mehr eine Nische darstellt."
Quelle: ntv.de, AFP/dpa