Wieder Mord in Afghanistan Deutscher Tourist erschossen
24.09.2011, 18:40 UhrIn Afghanistan kommt erneut ein deutscher Urlauber ums Leben. Bewaffnete beschießen das Auto des Deutschen, wobei dieser und sein afghanischer Begleiter ums Leben kommen. Die Männer waren auf dem Weg in die Provinz Bamijan, die häufiger von Ausländern besucht wird. Das Berliner Außenamt geht den Berichten nach.
Bei einem Überfall in der westafghanischen Provinz Ghor sind nach Angaben der Polizei ein deutscher Tourist und sein afghanischer Begleiter getötet worden. Der Reisepass des Deutschen sei gefunden worden, sagte der stellvertretende Polizeichef Ghors, Abdul Raschid Baschir. Provinzgouverneur Abdullah Hewad sagte, bei den Tätern habe es sich um "kriminelle Jugendliche" und nicht um Taliban gehandelt.
Vize-Polizeichef Baschir sagte: "Ein deutscher Staatsbürger, der sich bei Einheimischen als Tourist vorstellte, ist von zwei unbekannten Bewaffneten erschossen worden. Ein weiterer Afghane wurde bei dem Angriff getötet." Die Angreifer hätten das Feuer auf das Geländefahrzeug eröffnet, in dem die Opfer reisten. Der Deutsche sei auf dem Weg nach Bamian gewesen, wo die Taliban 2001 zwei gigantische Buddha-Statuen in die Luft gesprengt hatten.
Vermutlich über Iran eingereist
Die östlich von Ghor gelegene Provinz Bamian - eine der friedlichsten im Land - ist eine der wenigen Touristenattraktionen in Afghanistan. Allerdings besuchen Bamian vor allem Ausländer, die in dem Land arbeiten. Dass der Deutsche über Ghor dorthin reisen wollte, deutet darauf hin, dass er als Tourist vom Iran aus nach Afghanistan kam und seine Reise nach Osten in Richtung Kabul fortsetzen wollte.
Baschir sagte, zwei Dorfbewohner seien bei dem Angriff verletzt worden. Niemand sei festgenommen worden. Die Leiche des Deutschen sei der Internationalen Schutztruppe ISAF übergeben worden.
Anfang September waren in der der afghanischen Provinz Parwan die entdeckt worden. Die beiden Männer waren zum Bergsteigen in eine Gebirgsregion nördlich von Kabul gefahren. Die Täter wurden nicht gefasst.
Quelle: ntv.de, AFP/rts