Nach monatelanger US-Haft Deutscher kommt in Kabul frei
31.05.2008, 15:38 UhrEin monatelang inhaftierter Deutscher afghanischer Herkunft ist von der US-Armee aus ihrem Stützpunkt Bagram freigelassen worden. Das teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. "Die Bundesregierung hat sich intensiv um die Freilassung bemüht und konnte eine Einigung mit der Regierung der Vereinigten Staaten erreichen", sagte ein Sprecher. Der 41-Jährige aus Wuppertal sei bereits auf dem Weg nach Deutschland.
Der Mann war am 4. Januar von Soldaten festgenommen worden, nachdem er offenbar ohne Schwierigkeiten in den Supermarkt des "Camp Phoenix" an der Jalalabad Road im Osten der Hauptstadt gelangt war. Die US-Armee verdächtigte den Deutschen, der sich zu Verwandtenbesuchen in Afghanistan aufhielt, er habe Sicherheitseinrichtungen auf der Basis für einen möglichen Anschlag ausspioniert. Deshalb wurde er in ein Hochsicherheitsgefängnis auf der US-Basis Bagram im Norden Kabuls gebracht.
Der Freilassung waren monatelange diplomatische Bemühungen der Botschaft und des Auswärtigen Amts in Berlin vorausgegangen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier bemühte sich mehrfach im Kontakt mit seiner amerikanischen Kollegin Condoleezza Rice um Freilassung.
Der Mann war in Haft auch von Beamten des Bundesnachrichtendienstes vernommen worden, ohne dass dabei Anhaltspunkte für einen Verdacht gefunden wurden.
Quelle: ntv.de