Entführung in Somalia Deutscher wieder frei
13.02.2008, 07:30 UhrDer in Somalia entführte deutsche Entwicklungshelfer ist wieder frei und wohlauf. Daniel Bronkal gehe es den Umständen entsprechend gut, und er sei mittlerweile wieder in Erigavo eingetroffen, teilte die Welthungerhilfe in Bonn mit. "Ich bin von den Entführern sehr gut behandelt worden, es gab genügend Essen und Trinken, und man hat mich weder bedroht noch geschlagen", habe er in einem Telefonat berichtet.
Bronkal sei am Dienstagabend um 22.00 Uhr Ortszeit (20.00 Uhr MEZ) von lokalen Sicherheitskräften in den Al Mado Bergen befreit worden. Bei einem Schusswechsel sei er unverletzt geblieben. Danach seien die Entführer geflohen.
Bürgerkriegsähnliche Zustände
In dem Land am Horn von Afrika herrschen seit den 90er Jahren bürgerkriegsähnliche Verhältnisse. Seit dem Sturz der islamischen Gerichte mit Hilfe äthiopischer Truppen vor gut einem Jahr ist es der Übergangsregierung nicht gelungen, stabile Verhältnisse herbeizuführen. Im vergangenen Jahr starben in Kämpfen in der Hauptstadt Mogadischu nach Schätzungen von Hilfsorganisationen 6500 Menschen. Eine geplante Friedensgruppe der Afrikanischen Union (AU) ist noch im Aufbau.
In den vergangenen Monaten wurden wiederholt auch Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und UN Opfer von Angriffen. Mehrere internationale Hilfsorganisationen haben daher ihre ausländischen Mitarbeiter aus Somalia zurückgezogen.
Bei dem Projektleiter handele es sich um Daniel B., sagte ein örtlicher Mitarbeiter der Welthungerhilfe. Er arbeite seit fast zwei Jahren am Horn von Afrika, teilte die Organisation mit. Dort sei er für ein großes Projekt zur Ernährungssicherung zuständig.
Die Gesundheits- und Ernährungssituation in Somaliland sei eine der schlechtesten der Welt. Neben der Welthungerhilfe hätten nur noch wenige andere internationale Organisationen überhaupt Mitarbeiter in die Region entsandt. Die Welthungerhilfe sei seit 2001 in dem Land aktiv.
Quelle: ntv.de