Steinmeier besucht den Libanon Deutschland nimmt 10.000 Syrer mehr auf
29.05.2014, 21:06 Uhr
Der libanesische Außenminister Gebran Bassil (l.) im Gespräch mit seinem Amtskollegen aus Deutschland, Frank-Walter Steinmeier.
(Foto: dpa)
Die Nachbarländer Syriens nehmen den größten Teil der Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland auf - und hoffen auf Hilfe auch aus Deutschland. Außenminister Steinmeier kommt diesem Wunsch nun nach.
Deutschland wird nach den Worten von Außenminister Frank-Walter Steinmeier weitere 10.000 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. "Wir haben gerade innerhalb der deutschen Bundesregierung entschieden, dass wir zu den 20.000 Flüchtlingen, die wir aufnehmen, noch einmal 10.000, also 30.000 aufnehmen", sagte Steinmeier zum Auftakt eines Besuchs im Libanon. Zugleich kündigte der SPD-Politiker an, die Flüchtlingshilfe für den Libanon um fünf Millionen Euro aufzustocken.
Seit Beginn des Bürgerkriegs im März 2011 hat Deutschland mehr als eine halbe Milliarde Euro an Hilfen zur Verfügung gestellt. Damit gehört die Bundesrepublik zu den wichtigsten Geberländern. Nach Angaben des zuständigen Bundesamts haben in den vergangenen drei Jahren mehr als 31.000 Syrer in Deutschland Asyl beantragt. Zudem gibt es ein Sonderprogramm der Bundesregierung für Flüchtlinge mit insgesamt 10.000 Plätzen.
Der Libanon hat seit Beginn des Bürgerkriegs im Nachbarstaat Syrien mehr Flüchtlinge aufgenommen als jedes andere Land. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben inzwischen mehr als eine Million Syrer Zuflucht gesucht. Der Libanon selbst zählt nur etwa vier Millionen Einwohner. Steinmeier sprach nach einem Treffen mit dem libanesischen Außenminister Gebran Bassil von einer "riesigen Herausforderung" für das Land.
Steinmeier hatte vor dem Abflug gemahnt, trotz der Krise in der Ukraine dürfe auch der Syrien-Konflikt mit seinen jetzt schon mehr als 150.000 Toten und neun Millionen Flüchtlingen nicht vergessen werden. Deutschland werde weiterhin mit den Ländern der Region nach "Auswegen aus der humanitären Katastrophe" suchen.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa