Politik

Obama will Merkels Unterstützung Deutschland soll in Libyen helfen

Merkel und Obama am Rande des G20-Treffens in Seoul im November des letzten Jahres.

Merkel und Obama am Rande des G20-Treffens in Seoul im November des letzten Jahres.

(Foto: REUTERS)

In der nächsten Woche trifft Bundeskanzlerin Merkel in den USA mit US-Präsident Obama zusammen. Dieser wird seine Kollegin dann um ihr Engagement in Libyen und anderen arabischen Staaten bitten. Es gäbe "keinen Grund zur Zurückhaltung", so Obama. Der Präsident spart nicht mit Lob für die Kanzlerin, deren Biografie "eine Inspiration" für ihn sei.

US-Präsident Barack Obama wird Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch in Washington einem Zeitungsbericht zufolge um ein stärkeres Engagement in der arabischen Welt bitten. "Ich freue mich auf die Diskussion mit der Kanzlerin, wie wir gemeinsam noch mehr tun können, um effektiver auf die Veränderungen in der Region zu reagieren, inklusive Libyen", kündigte Obama im Interview des "Tagesspiegels" an.

Obama lobte Deutschland dem Blatt zufolge dafür, dass es den NATO-Einsatz gegen Staatschef Muammar al-Gaddafi indirekt militärisch unterstützt. Die Menschen in Libyen, Ägypten und anderen Staaten Nordafrikas verdienten die entschlossene Hilfe Deutschlands und Amerikas. Er wisse, dass der Nahe Osten und Nordafrika vor vielen Herausforderungen stünden. "Solche Übergänge sind nicht einfach und brauchen ihre Zeit." Das sei aber kein Grund zur Zurückhaltung, betonte Obama dem Blatt zufolge. "Der Mangel an demokratischer Erfahrung in der Region bedeutet nicht, dass der Wunsch der Völker dort nach Freiheit weniger Wert hat oder in geringerem Maß unsere Unterstützung verdient."

Als Vorbild nannte er die Wende 1989 in der früheren DDR und in Europa. "1989 hat Deutschland den Weg zur Freiheit für die Länder des früheren Warschauer Pakts geebnet. Zwei Jahrzehnte später dient es als Beweis, dass Demokratie diejenigen belohnt, die zu harter Arbeit und zu Opfern bereit sind", so Obama. Deutschland sei heute "eine globale Führungsmacht". Auch damals habe es Skepsis gegeben. Die demokratische Entwicklung in ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten sei "eine gute Lehre für uns alle".

Merkel eine Inspiration

Obama nannte die Kanzlerin eine "gute Freundin und einen der engsten Partner in der Welt". Er berate sich bei jeder wichtigen internationalen Frage mit Merkel und schätze "ihren Pragmatismus und ihre offenen Worte sehr". "Ich kann ihr vertrauen, wenn sie eine Zusage macht", sagte der US-Präsident. Die Kanzlerin und er seien zwar "nicht immer einer Meinung", aber "wir sprechen stets ehrlich und offen miteinander". Merkels Lebensgeschichte nannte Obama "eine Inspiration für mich persönlich, für meine amerikanischen Mitbürger und für Menschen rund um die Erde".

Der Besuch Merkels in den USA ist für Montag bis Mittwoch angesetzt. Dabei wird sie von Außenminister Guido Westerwelle, Verteidigungsminister Thomas de Maiziere, Finanzminister Wolfgang Schäuble, Innenminister Hans-Peter Friedrich und Wirtschaftsminister Philipp Rösler begleitet.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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