Politik

Krise erreicht Arbeitsmarkt Deutschlands Job-Boom in Gefahr

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(Foto: picture alliance / dpa)

Wie im Juli üblich nimmt die Zahl der Arbeitslosen zu. 67.000 Menschen melden sich in den vergangenen Wochen beim Amt. Im Vergleich zum Juli vergangenen Jahres sind es aber immer noch rund 63.000 weniger. Dennoch zeigt die saisonbereinigte Zahl: Die Konjunkturflaute schlägt sich nun auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt nieder.

Die Arbeitslosigkeit hat in Deutschland im Juli vor allem aus saisonalen Gründen leicht zugenommen. Es zeigen sich aber auch erste Schwächeanzeichen beim deutschen Jobwunder, die aus der weltweiten Abkühlung der Konjunktur resultieren.

Saisonbereinigt waren im Juli 7.000 Menschen mehr ohne Stelle als im Vormonat, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Volkswirte hatten zuvor eine Zunahme um 10.000 erwartet. Im Vergleich zum Juli 2011 fiel die Zahl der Arbeitslosen aber um 63.000. "Die Grundtendenz am deutschen Arbeitsmarkt ist im Juli weiter insgesamt positiv, es zeigen sich aber Anzeichen einer schwächeren Entwicklung", sagte der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise.

Denn der Vorjahresabstand wird von Monat zu Monat kleiner. In den drei Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland liegt die Arbeitslosigkeit bereits über dem Niveau des Vorjahres. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb trotz des leichten Anstiegs der Arbeitslosenzahl wie im Vormonat bei 6,8 Prozent.

Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Juli nach BA-Angaben üblich und geht vor allem darauf zurück, dass sich viele Jugendliche nach dem Abschluss ihrer Schul- oder Berufsausbildung vorübergehend arbeitslos melden. Außerdem werden in der Sommerpause in vielen Branchen Einstellungen bis nach den Ferien verschoben. Ohne das Herausrechnen der saisonalen Effekte waren 67.000 mehr Personen ohne Job. Insgesamt sind 2,876 Millionen Arbeitslose auf der Suche nach einer Stelle.

"Erfreulicherweise ist der deutsche Arbeitsmarkt sehr gesund und sehr robust", hatte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen in der ARD kurz vor Veröffentlichung der Daten gesagt. Die Dynamik beim Rückgang der Arbeitslosigkeit habe etwas abgenommen. "Aber wir sind auf einem langjährigen Tiefstand der Arbeitslosigkeit", sagte von der Leyen.

Quelle: ntv.de, DJ

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