Politik

Jung, Frau, ..aus dem Osten Die neue Generalsekretärin - Cornelia Pieper

Cornelia Pieper leugnet ihre ostdeutsche Herkunft nicht, möchte sich allerdings ungern in bestimmte Schubladen stecken lassen und wird dann auch schon mal deutlich. So sagte sie in einem "Focus"-Interview, die Unterscheidung nach Ost und West mache sie nach elf Jahren deutscher Einheit wütend. "Es darf nicht schaden und muss nicht nützen, wenn jemand aus Halle an der Saale kommt."

Die neue FDP-Generalin ist geborene und bekennende Hallenserin, hier kam sie 1959 zur Welt, hier ging sie zur Schule und hier liegt auch ihr Wahlkreis, von dem aus sie 1998 in den Bundestag einzog. Die Hallenser Verbundenheit hätte sie zumindest mit einem liberalen Urgestein gemeinsam - dem früheren Außenminister und jetzigen FDP-Ehrenvorsitzenden Hans-Dietrich Genscher.

Nach dem Abitur studierte Pieper in Leipzig und Warschau Sprachwissenschaften für Polnisch und Russisch, 1982 schloss sie ihr Studium als Diplom-Sprachmittlerin ab. So hießen im DDR-Deutsch Übersetzer und Dolmetscher. Nach dem Studium arbeitete sie im Kultur- und Tourismusbereich.

Von 1987 bis 1990 war sie dann in der Abteilung Kultur und Bildung der Liberaldemokratischen Partei Deutschlands, der DDR-Liberalen, tätig. Seit 1990 ist Pieper Mitglied der FDP, für die sie von 1990 bis 1994 im den sachsen-anhaltinischen Landtag saß.

1995 wurde sie zur Landesvorsitzenden der FDP Sachsen-Anhalt gewählt. Bereits seit 1993 war sie Mitglied des Bundesvorstands ihrer Partei geworden. Im Mai 1997 wurde sie schließlich stellevertretende Bundesvorsitzende der Liberalen.

Pieper, die verheiratet ist und einen Sohn hat, setzte ihre Schwerpunkte bislang vor allem im Bildungsbereich. So plädierte sie als bildungs- und forschungspolitische Sprecherin der FDP-Bundetagsfraktion unter anderem für ein bundesweit einheitliches Abitur nach 12 Jahren und für deutlich kürzere Berufsausbildungs- und Studienzeiten.

Für die Zukunft setzt Pieper eher auf die Neuauflage einer sozial-liberalen Koalition, als auf ein Festhalten an der CDU als Bündnispartner. Das Ziel für die Bundestagswahlen im Herbst 2002 sei, "dass die Grünen aus der Regierung rausfliegen." Die Landtagswahlen im heimischen Sachsen-Anhalt im Frühjahr 2002 gelten als wichtiges Zeichen, ob die Trendwende für die Liberalen gelingen kann. Daran wird sich dann auch Cornelia Pieper messen lassen müssen.

Quelle: ntv.de

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