Politik

Ausnahmen für Grenzregionen Dobrindt lenkt bei Pkw-Maut ein

Dobrindt bei den Beratungen zum Haushalt 2015 im Bundestag.

Dobrindt bei den Beratungen zum Haushalt 2015 im Bundestag.

(Foto: dpa)

Bundesverkehrsminister Dobrindt verteidigt die geplante Pkw-Maut und will den genauen Gesetzentwurf im Oktober vorlegen. Nach Angaben aus der Koalition will der Minister auf die Kritik aus den Ländern reagieren und Ausnahmen für Grenzregionen zulassen.

Im Streit um die Pkw-Maut lenkt Verkehrsminister Alexander Dobrindt nach Angaben aus Koalitions- und Regierungskreisen ein. "Der Minister wird in seinem Gesetzentwurf Maut-Ausnahmen in Grenzregionen schaffen", sagte ein Koalitionsvertreter in Berlin. Er werde damit auf die Kritik an seinen Eckpunkten aus Ländern wie Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg eingehen, wurde auch in der Regierung bestätigt.

Ein Ministeriumssprecher wollte sich nicht zu den Angaben äußern. Dobrindt werde ein Konzept auf Grundlage seiner Eckpunkte vorstellen, hieß es.

Dobrindt hatte in dieser Woche Gespräche mit der Spitze der Koalitionsfraktionen sowie mit Kanzleramtsminister Peter Altmaier geführt. Im Bundestag kündigte er an, sein Gesetzentwurf werde im Oktober vorgestellt.

Dobrindts Konzept zufolge sollen Autofahrer über eine Vignette ab 2016 im Schnitt 88 Euro jährlich für die Nutzung aller Straßen und nicht nur der Autobahnen zahlen, wie in Nachbarländern meist üblich. Deutsche Fahrzeughalter würden über die Kfz-Steuer dann so entlastet, dass unter dem Strich niemand von ihnen mehr zahlt. Die zusätzlichen Einnahmen durch ausländische Fahrer werden auf rund 600 Millionen Euro jährlich geschätzt.

Der Widerstand gegen Dobrindts Pläne in der CDU ist vor allem in Nordrhein-Westfalen, Baden Württemberg und Rheinland-Pfalz groß. Dort wird befürchtet, dass die Maut auch auf Nebenstraßen den Grenzverkehr und damit etwa Einzelhändler belastet. Skeptische Äußerungen kommen auch aus Bundesfinanzministerium und Innenministerium. Die EU prüft das Vorhaben zudem, da eine Diskriminierung von Ausländern ausgeschlossen sein muss.

Quelle: ntv.de, ppo/rts

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