Politik

Irakische Flüchtlinge "Dramatische Situation"

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Deutschland zur sofortigen Aufnahme von irakischen Flüchtlingen aufgefordert. Die Situation für Flüchtlinge im Irak und in den Nachbarstaaten Syrien und Jordanien sei "extrem dramatisch", sagte die Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty, Barbara Lochbihler, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Deshalb kritisiere sie, dass auf EU-Ebene die Entscheidung über die Aufnahme zurückgestellt worden sei.

Deutschland dürfe jetzt aber "nicht nichts tun", sondern müsse schon vor einer europäischen Einigung Flüchtlinge aus dem Irak aufnehmen und gleichzeitig Druck in der EU machen, verlangte Lochbihler. Sie verwies darauf, dass es momentan ein Rekordtief an Asylanträgen gebe. 2007 seien 19.000 Antragsteller gezählt worden. Dies bedeute einen Rückgang von 84 Prozent im Vergleich zu 1996. "Wir haben also bei der Aufnahme von Flüchtlingen gewaltige Ressourcen frei."

Die Innenminister der 27 EU-Staaten hatten zuletzt ihren Plan verschoben, besonders gefährdete Flüchtlinge aus dem Irak aufzunehmen. Irak Präsident Nuri Al-Maliki hatte darum gebeten, um die Abwanderung in sichere Länder zu stoppen.

Quelle: ntv.de

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