B-52 mit Atomwaffen Drei Stunden über den USA
06.09.2007, 10:28 UhrEin US-Langstreckenbomber mit sechs Atomwaffen an Bord ist entgegen den Vorschriften quer über die Vereinigten Staaten geflogen. Das Militär habe den Vorfall als so wichtig eingestuft, dass Präsident George W. Bush informiert worden sein, teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Geoff Morrell, mit. Die Bevölkerung sei aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, betonte er. Der Vorfall, bei dem der B-52-Bomber mehr als drei Stunden lang über mehrere US-Staaten flog, hatte sich bereits in der vergangenen Woche ereignet.
Als Konsequenz verlor ein Kommandeur seinen Posten. Der B-52-Bomber transportierte nach inoffiziellen Angaben am 30. August Marschflugkörper vom Luftwaffenstützpunkt Minot in North Dakota im Norden der USA zur Kaserne Barksdale in Louisiana im Süden. Versehentlich waren aber die Sprengköpfe vorher nicht abmontiert worden. Die Untersuchung soll mehrere Wochen dauern. Minister Gates lasse sich täglich über den aktuellen Stand der internen Untersuchung informieren, sagte Morrell.
"Es ist wichtig festzustellen, dass die gesamte Munition die ganze Zeit über sicher und unter Kontrolle des Militärs war", erklärte Luftwaffensprecher Edward Thomas. Die öffentliche Sicherheit sei nie gefährdet gewesen.
Die oppositionellen Demokraten zeigten sich jedoch besorgt. "Diese Berichte sind zutiefst beunruhigend", sagte der Vorsitzende des Streitkräfteausschusses im Repräsentantenhaus, Ike Skelton. "Es gibt kein ernsteres Thema als die Sicherheit und sachgemäße Handhabung von Atomwaffen." Dies sei absolut unentschuldbar, sagte der Demokrat Edward Markey, der dem Ausschuss für Heimatschutz im Repräsentantenhaus angehört. So etwas sei noch niemals berichtet worden, und über Jahrzehnte habe die Regierung versichert, dass so etwas gar nicht geschehen könne.
Quelle: ntv.de